Pharmazeutische Zeitung online
Kunstforum Ingelheim

Moderne Kunst trifft auf biblische Plagen

»Frösche, Feuer, Finsternis«: Die Herbstausgabe der Ingelheimer Tage zeigt sich im 65. Jahr der Ausstellungsreihe experimentierfreudig und wagt sich an ein neues Format. Zehn Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen, sich mit den Radierungen des Niederländers Jan Luyken auseinanderzusetzen. Thema: die zehn Plagen aus dem Alten Testament.
Angela Kalisch
23.09.2024  07:00 Uhr
Moderne Kunst trifft auf biblische Plagen

Man muss zur Lupe greifen, um den Detailreichtum der Wimmelbilder zu erfassen, die am Anfang der aktuellen Ausstellung im Kunstforum Ingelheim stehen. Die zehn Radierungen des Niederländers Jan Luyken aus dem Jahr 1708 illustrieren erzählerisch die biblischen Plagen aus dem Alten Testament. Vor einer orientalisch anmutenden Kulisse spielen sich die Szenen der einzelnen Blätter ab: Die Menschen haben ihre Häuser verlassen und richten verzweifelte Blicke in den Himmel, sie versuchen die Plagen abzuwehren, beklagen ihre Toten.

Die Ereignisse sind dramatisch: Wasser verwandelt sich in Blut, Frösche und Insekten fallen in Schwärmen über das Land her, Tiere und Menschen erkranken und sterben in großer Zahl. Um das Volk Israel aus der Sklaverei zu befreien, brachte Gott laut biblischer Überlieferung innerhalb kurzer Zeit verheerende Katastrophen über Ägypten. Die zehn Plagen aus dem 2. Buch Mose (Exodus) sind von zentraler Bedeutung in allen drei großen Weltreligionen. Doch wie ist diese alttestamentarische Erzählung aus heutiger Sicht zu interpretieren und welche Relevanz hat sie für die Gegenwart?

Zehn Kunstschaffende waren eingeladen, sich auf ihre ganz persönliche Weise mit dem Werk Luykens auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse folgen nicht der simplen Formel 10 Künstler = 10 Plagen, sondern zeigen eine enorme Bandbreite der Beschäftigung mit der Materie. Einige der so entstandenen Werke analysieren eher den formalen Aufbau der Bilder Luykens, ihre Interpretationen treten in einen spannenden grafischen Dialog mit der Vorlage. Andere Künstlerinnen und Künstler setzen sich inhaltlich mit dem Thema der Plagen auseinander, indem sie versuchen, ihrer Bedeutung auf den Grund zu gehen und die Erzählung in den Kontext der heutigen Zeit zu stellen.

Erklärungsansätze

Dabei lohnt sich ein Blick auf die bisherige Rezeptionsgeschichte. Aus theologischer Sicht symbolisieren die biblischen Plagen Gottes Macht und Gerechtigkeit gegen Unterdrückung und gelten auch als spirituelle Prüfung und Warnung vor moralischem Verfall. Wissenschaftliche Erklärungsansätze suchen nach natürlichen Ursachen, die den Katastrophen zugrunde liegen und eine Kettenreaktion ausgelöst haben könnten.

So wird etwa vermutet, dass ein Vulkanausbruch mit seinem Ascheregen sowohl den Himmel verfinstert und Unwetter ausgelöst als auch das Wasser des Nil verfärbt und vergiftet haben könnte. In der Folge starben die Fische, und Amphibien flohen an Land, wo sie verendeten. Insekten konnten sich ohne ihre natürlichen Feinde ungehindert vermehren und infizierten die Menschen und das Nutzvieh mit todbringenden Krankheiten. Ein anderer Ansatz sieht eine toxische Alge als Auslöser der Rotfärbung und Verseuchung des Wassers – mit den entsprechenden tödlichen Folgen für Mensch und Tier.

Historisch belegen lassen sich diese Theorien nicht. Doch die Parallelen zu den aktuellen Krisen sind frappierend. Spätestens seit der Coronaviruspandemie und den spürbaren Folgen des Klimawandels zeigt sich, dass die Geschichten, die unsere Vorfahren bewegten und ängstigten, in keinster Weise Staub angesetzt haben. Auch in der Kunst spielen die biblischen Plagen immer wieder eine Rolle, vor allem in der Malerei, aber auch im Film, wie beispielsweise in »Magnolia« oder der Serie »Fargo«.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa