| Ev Tebroke |
| 10.12.2025 12:08 Uhr |
Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, gab am Dienstag in Magdeburg einen Überblick über die aktuelle politische Lage. / © LAV S-A/Pohl
Die Verschmelzung der drei ostdeutschen Landesapothekerverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Mitteldeutschen Apothekerverband (MAV) nimmt immer mehr Gestalt an. »Wir sind auf der Zielgeraden«, sagte Mathias Arnold, Vorsitzender des LAV Sachsen-Anhalt, bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Dezember in Magdeburg.
Es seien nur noch ein paar Formulierungen zu justieren. Zudem fehle noch die Wahl- und Beitragsordnung. Der sogenannte Verschmelzungsbericht und die neue Satzungsordnung seien dem Registergericht schon zur ersten Prüfung vorgelegt worden, berichtete Arnold. Diese habe grünes Licht gegeben. Nun gelte es, noch einige Feinheiten zu korrigieren. So müsse etwa klargestellt werden, dass im Falle einer Verschmelzung nicht der Satzungspunkt §13 (3) des LAV S-A greift. Der besagt nämlich, dass bei der Auflösung des Verbands das vorhandene Vermögen der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung zu übertragen sei. Es müsse klargestellt werden, dass dies im Fall der Fusion nicht gilt, so der juristische Einwand des Anwalts des LAV-S-A.
Über die neuen Details beziehungsweise die entsprechend geänderte Satzungsverordnung sollen die Mitglieder des LAV S-A – »relativ kurzfristig« – im Januar abstimmen, so der Verbandsvorsitzende. Da wahrscheinlich nicht mit der erforderlichen Stimmmehrheit von 75 Prozent aller Mitglieder zu rechnen sei, würde es dann sechs Wochen später eine zweite MV geben, bei der dann eine Mehrheit der anwesenden Mitglieder ausreicht. Danach gehen der Verschmelzungsbericht und die Satzung erneut an das Registergericht. Arnold rechnet damit, dass dann Mitte 2026 der neue MAV steht.
Das Ziel des neuen großen Mitteldeutschen Apothekerverband ist es vor allem strategischer Natur: Durch die Fusion sollen die Verbände gebündelt mehr politische und öffentlichkeitswirksame Durchschlagskraft erlangen. Auch bei den Verhandlungen mit den zunehmend länderübergreifend agierenden Krankenkassen verspricht man sich eine stärkere Position.
Zudem soll die Verbandsarbeit besser und effizienter werden. Denn sinkende Bereitschaft für die Arbeit im Ehrenamt und eine abnehmende Zahl der Verbandsmitglieder erschweren zunehmend die Verbandsarbeit. Gemeinsam will man die verfügbaren Ressourcen besser nutzen und den Gremienaufwand reduzieren, so die Idee.
Für die Mitglieder solle sich durch die Fusion zunächst nicht viel ändern, hatte Arnold zuletzt versichert. Seinen Hauptsitz soll der MAV künftig in Leipzig haben, die Stadt sei aufgrund ihrer zentralen Lage am besten geeignet, hieß es. Die Geschäftsstellen in Erfurt und Magdeburg sollen aber erhalten bleiben.