Mit weniger Personal gegen Fachkräftemangel |
Cornelia Dölger |
09.11.2023 17:00 Uhr |
Gegen Personalmangel hilft laut Bundesregierung also nicht mehr Geld im System, sondern noch weniger Personal – womit der Bogen zur geplanten Strukturreform geschlagen wäre. »Allgemein soll die Reform genutzt werden, um bürokratische Vorgaben zu flexibilisieren und Apotheken wirtschaftlich zu entlasten«, heißt es in der Antwort. Zum Beispiel könne Personal eingespart werden, wenn erfahrene PTA in besagten Landfilialen öfter eingesetzt werden könnten, indem Approbierte sie per Telepharmazie beraten. Dies solle einen »flexibleren Personalansatz« ermöglichen. Flexiblere Öffnungszeiten sollten weitere Erleichterungen bringen.
Auch bei der Rezeptur soll demnach abgespeckt werden. »Labore und Herstellungseinrichtungen sollen zukünftig im Apothekenverbund vorgehalten werden, wenn eine zügige Belieferung der (Filial-)Apotheken sichergestellt ist.« Die Reform sei auch dazu gedacht, Apotheken wirtschaftlich zu entlasten, heißt es weiter.
Wie weit entfernt eine Apotheke sein dürfe, so dass dies für die Kundschaft noch zumutbar sei, wollten die Unionsabgeordneten zudem wissen. Hier ließ sich die Bundesregierung nicht auf Zahlen ein, sondern antwortete, eine bundesseitige Bedarfsplanung für Apothekenstandorte gebe es nicht. Nur so viel: »Eine ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung ist nach Auffassung der Bundesregierung derzeit sichergestellt.«
Den Onlinehandel mit Arzneimitteln hält die Bundesregierung im Übrigen für eine gute Ergänzung zur lokalen Apotheke. Für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung spielten die lokalen Apotheken eine große Rolle. »Die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Vor-Ort-Apotheken wird durch den Versandhandel mit Arzneimitteln ergänzt.«