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Cannabis

Mit Volldampf in die falsche Richtung

Seit April ist Cannabis in Deutschland als Genussdroge legal und muss bei medizinischem Einsatz nicht mehr auf einem BtM-Rezept verordnet werden. Viele Konsumenten besorgen sich seitdem Privatrezepte für Cannabis im Internet. Was bedeutet das für diejenigen, die sich um einen rationalen Einsatz des Phytopharmakons Cannabis bemühen?
Annette Rößler
11.10.2024  14:00 Uhr

Wissensvorsprung der Patienten

Die Unübersichtlichkeit des Marktes hat auch zur Folge, dass Patienten sich teilweise besser auskennen als die verordnenden Ärzte. »Das ist ein Sonderfall bei Cannabis. Viele Patienten haben sich schon sehr intensiv mit dem Thema befasst und in Selbstversuchen mit Cannabis vom Schwarzmarkt die Dosierung ermittelt, die ihnen am besten hilft. Damit gehen sie dann zum Arzt und machen diesem konkrete Vorschläge, was er verordnen soll«, sagte Neubaur. Sie begrüße es sehr, dass diese Patienten nunmehr legal ihr Cannabis in der Apotheke erwerben können. Dennoch seien klinische Studien wichtig, um jenseits dieser anekdotischen Berichte – die sehr beeindruckend sein könnten – eine Wirksamkeit zu zeigen.

Prinzipiell sei es aber doch zu begrüßen, wenn Patienten sich mit ihrer Therapie beschäftigen und gut auskennen, ergänzte Lobeda. »Ich würde mir wünschen, dass sich meine Patienten auch in anderen Bereichen so gut auskennen würden wie bei Cannabis, etwa bei Diabetes oder Bluthochdruck. Deshalb halte ich das eigentlich nicht für einen Kritikpunkt.« Hier widersprach ihm jedoch erneut Fürst: Das könne nur dann gelten, wenn der Patient, vor allem aber auch der Arzt die Therapie auf wissenschaftlicher Datenbasis beurteilen könne. »Aber diese Daten gibt es bei Cannabis einfach nicht.«

Klinische Studien gebe es nicht ohne Grund. »Mit ihnen wollen wir den Zufall ausschalten«, sodass ein Arzneimittel seine Wirksamkeit und Unbedenklichkeit »im Durchschnitt« beweisen könne. »Momentan haben wir einen ideologisch gewollten No-Label-Use. Das gibt es nirgends sonst und damit tun wir der Sache nichts Gutes«, sagte Fürst.

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