Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
SARS-CoV-2

Mildere Coronavirus-Infektionen durch Mutation

Eine mutierte SARS-CoV-2-Variante, die in Ostasien aufgetreten ist, scheint mildere Infektionen zu verursachen als die Form ohne diese Mutation. Insgesamt gibt es erste Hinweise, dass sich das Coronavirus abschwächen könnte.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 21.08.2020  12:22 Uhr
Mildere Coronavirus-Infektionen durch Mutation

Schon im Januar und Februar 2020 identifizierten Forscher aus Singapur in einem Cluster von Covid-19-Patienten eine SARS-CoV-2-Variante, die eine 382 Basenpaare lange Deletion aufwies. Der Variante Δ382 fehlt also ein Stück des Genoms in einem Bereich, in dem die Gene ORF7b und ORF8 liegen. Durch die Deletion ist ORF7b verkürzt und von ORF8 die transkriptionsregulatorische Einheit entfernt, wodurch das Gen stillgelegt ist.

Um zu untersuchen, wie sich die Deletion auf die Eigenschaften des Virus auswirkt, verglichen die Forscher um Barnaby Young und Professor Dr. Lisa Ng vom Singapore Immunology Network den Verlauf von Patienten, die mit der mutierten Variante infiziert waren, mit solchen, die das unmutierte Virus trugen. Von den 26 Patienten, die die Δ382-Variante trugen, benötigter keiner eine Beatmung, von den 92 Patienten mit Wildtyp dagegen 26 (28 Prozent). Das berichten die Forscher im Fachjournal »The Lancet«.

Außerdem hatten die Patienten mit mutiertem Virus niedrigere Level von proinflammtorischen Zytokinen und Chemokinen, die mit einem schweren Covid-19-Verlauf assoziiert sind. Ihre T-Zellantwort und die Regulation der Blutplättchen war effektiver. Die Forscher folgern daraus, dass ORF8 ein guter Ansatzpunkt für Therapien, aber auch für die Entwicklung von Virusstämmen sein könnte, die für bewusste Infektionen im Rahmen von Human Challenge Studies eingesetzt werden können. An solchen Stämmen wird derzeit gearbeitet.

Was diese Ergebnisse für die Pandemie bedeuten, ist noch unklar. Obwohl sich die Δ382-Variante zu Beginn der Pandemie erfolgreich verbreitete, wurde sie seit März nicht mehr entdeckt. Dennoch traten Deletionen in ORF8 wohl mehrfach unabhängig voneinander auf, berichten die Forscher. Das Gen scheint ein Mutations-Hotspot zu sein, der für die Anpassung an den Menschen von Bedeutung ist. Studien zufolge ist ORF8 stark immunogen und Antikörper gegen das virale Protein treten früh in der Infektion auf. Auch das SARS-Coronavirus-1, das für die SARS-Epidemie 2002/2003 verantwortlich war, hatte eine Deletion in ORF8 erworben. Deren Effekt auf die damalige Epidemie sei aber unklar, schreiben die Forscher.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa