Pharmazeutische Zeitung online
Nachweis erbracht

Mikroplastik gelangt auch ins Blut

Der wachsenden Umweltbelastung mit Mikro- und Nanoplastik ist auch der Mensch ausgesetzt. Jetzt konnten Forscher erstmals nachweisen, dass kleinste Plastikpartikel auch ins Blut aufgenommen werden. Negative Folgen für die Gesundheit sind wahrscheinlich.
Annette Rößler
01.04.2022  09:15 Uhr
Nachweis von Mikroplastik in Spenderblut

Nachweis von Mikroplastik in Spenderblut

Im Fachjournal »Environment International« veröffentlichten Forscher um Professor Dr. Heather Leslie von der Vrije Universiteit Amsterdam jetzt einen Beleg dafür, dass bei der Beurteilung der gesundheitlichen Folgen der Mikroplastik-Exposition der gesamte Körper in den Blick genommen werden muss. Sie berichten nämlich, dass Mikroplastik ab einer Teilchengröße von 0,7 µm auch im Blut nachweisbar ist. Bislang hatte man Mikroplastik zwar im Gastrointestinaltrakt, aber noch nicht im Blut gefunden.

Die Gruppe um Leslie hatte das Blut von 22 anonymen Blutspendern mit einem eigens entwickelten Analyseverfahren gaschromatografisch und massenspektrometrisch auf fünf verschiedene Kunststoffpolymere untersucht. Bei fünf Probanden wurde sie nicht fündig, bei 17 (77 Prozent) dagegen schon. Insgesamt betrug die Konzentration von Mikroplastikpartikeln im Durchschnitt 1,6 µg pro ml Blut. Das entspricht etwa der Menge eines Teelöffels auf zehn Badewannen voll Wasser (1000 l).

Am häufigsten, nämlich bei elf Probanden, wiesen die Forscher Polyethylenterephthalat (PET) nach. Dieser Kunststoff wird unter anderem zur Herstellung von Plastikflaschen, Folien und Textilfasern verwendet. Bei acht Testpersonen fand sich Polystyrol im Blut, was unter anderem in Lebensmittelverpackungen eingesetzt wird. Polyethylen (PE), ebenfalls ein Folien- und Verpackungsmaterial, war in fünf Blutproben nachweisbar und Polymethylmethacrylat (PMMA), das wegen seiner Lichtdurchlässigkeit und Stabilität in vielen Industrieprodukten, aber auch in Medizinprodukten wie Zahnprothesen und -schienen sowie Intraokularlinsen enthalten ist, in einer Probe. Polypropylen (PP) wurde lediglich in Spuren gefunden, die für eine quantitative Bestimmung nicht ausreichten.

Laut einer Presseinformation der Vrije Universiteit sollen die gesundheitlichen Folgen der Mikroplastik-Exposition weiter untersucht werden. Koordiniert wird diese Forschung in den Niederlanden vom Microplastics and Human Health Consortium (MOMENTUM).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa