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Fibromyalgiesyndrom

Mikrobiomtransfer lindert Schmerzen

Patientinnen mit Fibromyalgie haben ein verändertes Darmmikrobiom. Forschende haben deshalb in einer Pilotstudie wenige Patientinnen mit dem Mikrobiom von Gesunden behandelt – und damit eine Schmerzreduktion erreicht.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 29.04.2025  13:00 Uhr

Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) geht mit chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfung einher, für die keine anderen Erkrankungen als Ursache gefunden werden. Die Schmerzen sprechen kaum auf klassische Analgetika und auch nicht auf Medikamente gegen neuropathischen Schmerz an, sodass für sie eine eigene Kategorie, der sogenannte noziplastische Schmerz, vorgeschlagen wurde.

Auffällig bei Patienten mit FMS sei häufig eine Dysregulation der Aktivität des zentralen Nervensystems, die unter anderem mit veränderten Spiegeln von Neurotransmittern einhergehe, schreiben Forschende um Dr. Weihua Cai von der McGill University in Montreal, Kanada, im Fachjournal »Neuron«. In der Peripherie sehe man bei FMS-Betroffenen unter anderem Veränderungen der Entzündungsreaktion und der zirkulierenden Immunzellen. Darüber hinaus fand einer der Seniorautoren der aktuellen Publikation, Dr. Amir Minerbi vom Technion – Israel Institute of Technology in Haifa, Israel, vor wenigen Jahren mit seinem Team heraus, dass das Darmmikrobiom von Patientinnen mit FMS sich signifikant von dem gesunder Frauen unterscheidet.

Jetzt konnten die Autoren den Zusammenhang zwischen Mikrobiom und FMS experimentell erhärten. Sie führten keimfreien Mäusen entweder das Mikrobiom von FMS-Patientinnen oder von gesunden Kontrollen zu, woraufhin die Tiere, die das Patientinnen-Mikrobiom erhalten hatten, FMS-ähnliche Schmerzen, eine Immunaktivierung und bestimmte FMS-typische Veränderungen im Metabolom entwickelten, die Kontrolltiere aber nicht. Durch die Transplantation des Mikrobioms von Gesunden waren die induzierten Veränderungen bei den Versuchstieren, insbesondere die Schmerzen, reversibel.

In einer offenen Studie erhielten daraufhin 14 Frauen mit therapieresistentem FMS zunächst Antibiotika und eine Darmreinigung, um das eigene Darmmikrobiom zu dezimieren, und dann über zehn Wochen regelmäßig die Mikrobiota gesunder Frauen in Kapselform. Bei zwölf Probandinnen führte dies zu einer deutlichen Abnahme der Schmerzen und auch von Symptomen wie Ängstlichkeit und Schlafstörungen.

Probiotika als potenzielle Modulatoren von Erkrankungen des Nervensystems via Darm-Hirn-Achse seien zuletzt immer wieder im Gespräch gewesen, so die Autoren. Ihre Ergebnisse legten nahe, dass dieser Ansatz auch bei FMS funktionieren könnte. Gegenüber der Nachrichtenseite des Wissenschaftsjournals »Nature« wies Minerbi selbst zwar auf die geringe Probandinnenzahl als limitierenden Faktor der aktuellen Studie hin, nannte die Ergebnisse aber »ermutigend« für weitere Forschungen. Er plant mit seinem Team jetzt eine klinische Studie mit 80 Teilnehmenden inklusive Kontrollgruppe.

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