Metformin hemmt Alterungsprozesse bei Affen |
Theo Dingermann |
16.09.2024 11:24 Uhr |
Nach Studienende wurden alle vier Affengruppen auf 68 biologische Parameter untersucht. Dazu gehörten morphometrische Indikatoren wie der BMI, Bluttests und bildgebende Verfahren.
Zum einen belegten die Ergebnisse das hohe Sicherheitsprofil der Langzeitbehandlung mit Metformin. Darüber hinaus konnten die Forschenden aber auch zeigen, dass eine Dauerbehandlung mit Metformin den biologischen Alterungsprozess in verschiedenen Primatengeweben deutlich verlangsamt, auf neuronaler Ebene ebenso wie auf systemischer Ebene. Dies wird, wie die Forschenden zeigen konnten, teilweise durch die Aktivierung des Nrf2 (Nuclear factor erythroid 2-related factor 2)-Signalwegs erreicht, der für seine neuroprotektiven und antioxidativen Eigenschaften bekannt ist.
Mittels eines anspruchsvollen, aktuellen Methodenspektrums (darunter gewebeübergreifende Transkriptomik, DNA-Methylomik, Plasmaproteomik und Metabolomik) erstellten die Forschenden innovative Alterungsuhren für Versuchstiere. Die Ergebnisse zeigten eine erhebliche Verlangsamung der Alterungsindikatoren, einschließlich einer bemerkenswerten Regression der Gehirnalterung um etwa sechs Jahre. Histologische Analysen bestätigten den Erhalt der Gehirnstruktur und die Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bei den mit Metformin behandelten Affen.
Darüber hinaus führten die Forschenden auch organismus- und genomweite RNA-Sequenzieranalyse durch, bei der Profile von 79 Geweben/Organen von behandelten und unbehandelten gealterten Affen erstellt wurden. Es zeigte sich, dass Metformin altersabhängige Transkriptionsschwankungen abmildert und altersbedingte Entzündungsreaktionen, Apoptose und Fibrose in verschiedenen Geweben reduziert. Insgesamt erwies sich die Metformin-Supplementierung als sehr sicher und hatte keine nachteiligen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel oder das Körpergewicht.
Zusätzlich zu diesen Ergebnissen zeigte Metformin eine breite Wirkung bei der Umkehrung von Alterungsmerkmalen wie Gewebeseneszenz, Entzündungen und Fibrose in Organen wie Leber und Niere. Auch die epigenetische Stabilität verbesserte sich mit einer verringerten Expression von epigenetischen Alterungsmarkern wie H3K9me3 und endogenen Retrovirusproteinen.