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Mensch-Roboter-Interaktion

Metallische Gefühle

Zunehmend ziehen sie in unseren Alltag ein: Autonome, intelligente Roboter werden immer häufiger in ganz verschiedenen Lebensbereichen eingesetzt. Da zwischen Mensch und Maschine auch emotionale Bindungen entstehen können, rücken »Gefühle« bei der Entwicklung der künstlichen Wesen auch in den Fokus der Wissenschaft.
Jennifer Evans
27.12.2019  09:00 Uhr

Maschine als Gefährte

Wie emotional Menschen auf Roboter reagieren, zeigt eine sozialpsychologische Studie der Universität Duisburg-Essen aus dem Jahr 2018. Auf Anweisung eines Forscherteams sollten 85 Probanden den Roboter Nao nach Ende eines Experiments ausschalten. Bei 43 von ihnen jammerte der 58 Zentimeter große Metallkerl mit den niedlichen Kulleraugen: »Nein! Bitte knipse mich nicht aus! Ich habe Angst vor der Dunkelheit!« Daraufhin schalteten 13 Teilnehmer ihn nicht ab, 30 brauchten dafür doppelt so lange wie die übrigen Personen in der Vergleichsgruppe, bei denen Nao nicht bettelte. Studienleiterin Professor Dr. Nicole Krämer begründet das so: »Wenn sie menschlich reagieren, kann man nicht anders, als sie menschenähnlich zu behandeln. Das liegt an unserem angeborenen sozialen Verhalten.«

Das Experiment hat aber noch mehr gezeigt: Wer mit einem »sozialen Roboter« zu tun hatte, fühlte sich nach seinem Ausschalten schlechter als derjenige, bei dem Nao nur funktional reagierte. »Es hat also Folgen, wenn man Maschinen mit menschlichen Verhaltensweisen ausstattet. Man muss sich fragen, ob das ethisch wünschenswert ist«, meint Krämer.

Untersuchungsergebnisse des Robotics Institute der Carnegie Mellon University im US-Bundesstaat Pennsylvania werfen ähnliche Fragen auf. Als Probanden bei einem Strategiespiel gegen einen Roboter antraten, kritisierte und beleidigte dieser sie. Die Teilnehmer nahmen sich die Bemerkungen zu Herzen und waren verletzt. Die Forscher sind sicher: Roboter können auch bei Menschen die richtigen Knöpfe drücken und Emotionen auslösen.

Diese Ansicht teilt die »Roboter-Psychologin« Martina Mara. Die Professorin am Linz Institute of Technology der Johannes-Kepler-Universität im österreichischen Linz plädiert jedoch dafür, nicht in Furcht vor der Technik zu verharren, sondern stattdessen die Chancen in der Mensch-Maschinen-Zusammenarbeit zu nutzen. In der medizinischen Diagnostik etwa habe sich gezeigt, dass »die Kombination aus der Erfahrung eines Mediziners und aus der Datenanalyse einer künstlichen Intelligenz unschlagbar ist«, sagte sie gegenüber der Volkswagen-Stiftung, die Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre fördert.

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