Pharmazeutische Zeitung online
Stada Gesundheitsreport

Mehrheit für Impfpflicht

Die große Mehrheit der Europäer ist für die Einführung einer Impfpflicht. Dies zeigt der diesjährige Stada Health Report. Gefragt wurde außerdem, ob die Menschen den Vor-Ort-Apotheken oder den Versandapotheken vertrauen und wie die medizinische Versorgung in Krisenzeiten eingeschätzt wird.
Charlotte Kurz
17.06.2020  15:16 Uhr

Die Einführung einer Impfpflicht gegen einzelne Krankheiten wird zurzeit europaweit debattiert. Bereits vor der Coronavirus-Pandemie diskutierten viele über eine mögliche Pflicht beispielsweise bei der Masernimpfung. Jetzt, da einige europäische Länder bereits Verträge über 300 Millionen Coronavirus-Impfdosen abgeschlossen haben, entfacht die Diskussion neu . Doch die Frage bleibt, finden es die Menschen legitim, dass Staaten eine Impfung gesetzlich vorschreiben dürfen?

Eine aktuelle Umfrage zeigt hier ein deutliches Ergebnis: 82 Prozent der Europäer sind für eine Impfpflicht. Dies hat der Health Report von Stada ergeben, der heute in Bad Vilbel vorgestellt wurde. Die Deutschen liegen dabei genau im EU-Durchschnitt. Spitzenreiter sind die Spanier, insgesamt 94 Prozent sind für eine Impfpflicht. Im Vergleich mit den anderen Ländern ist die Schweiz hier kritischer, aber immerhin 70 Prozent der Bevölkerung tendiert auch dort zur Impfpflicht.

Auf die Frage, wann die Befragten zuletzt ihren Impfausweis gecheckt haben, antwortete durchschnittlich die Hälfte der Europäer (50 Prozent), dass sie schon lange nicht mehr in den Ausweis geschaut hätten oder gar nicht genau wüssten, wo der Ausweis eigentlich liegt. Besser schneiden hier die Deutschen ab: 60 Prozent gaben an, den Ausweis regelmäßig, spätestens vor Fernreisen zu checken. 23 Prozent der Deutschen können sich nicht erinnern, wann sie zuletzt ihren Impfstatus überprüft haben.

Zwei Fünftel der Deutschen vertrauen Versandapotheken

Die Umfrage griff auch die unterschiedliche Bewertung von Vor-Ort-Apotheken und Versandapotheken auf. Die befragten Europäer vertrauen den Präsenz-Offizinen mehr als den Versendern. Allerdings sagen im EU-Durchschnitt 21 Prozent, dass sie den Versandapotheken volles Vertrauen schenken. Bei den Befragten in Deutschland ist diese Zahl fast doppelt so hoch. Zwei Fünftel (39 Prozent) der Personen haben hier starkes Vertrauen in die Versandapotheken. Jedoch beziehen 26 Prozent der Deutschen ihre Medikamente lieber von den Vor-Ort-Apotheken, um sich vor gefälschten Arzneimitteln zu schützen. 25 Prozent betonen, dass der Kontakt mit der gleichen Apotheke um die Ecke wichtig ist und 24 Prozent sind der Meinung, dass die Vor-Ort-Versorgung mit Arzneimitteln im Gegensatz zu den langen Postwegen sicherer ist. Bei dieser Frage konnten mehrere Möglichkeiten angekreuzt werden.

Mit der medizinischen Versorgung in Coronavirus-Zeiten zeigt sich die deutsche Bevölkerung laut Umfrage insgesamt zufrieden. 67 Prozent bewerten die Gesundheitsversorgung als sehr positiv oder positiv. Zufriedener sind die Spanier (75 Prozent) oder die Briten (74 Prozent). Und das obwohl diese beiden Länder sehr viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus beklagen. Spanien verzeichnete mehr als 27.000, das Vereinigte Königreich mehr als 41.000 Todesfälle. Zum Vergleich, in Deutschland starben mehr als 8.000 Menschen.

Der zweite internationale Stada Health Report befragte dieses Jahr mehr Menschen in mehr Ländern nach ihrer Meinung zu Gesundheitsthemen als im Jahr zuvor. Insgesamt 24.087 Personen im Alter von 18 bis 99 Jahren befragte der Pharmakonzern in zwölf Ländern. Die repräsentative Online-Studie von Kantar im Auftrag von Stada wollte in jedem der Länder von jeweils rund 2000 Befragten wissen, wie sie zu den Bereichen Telemedizin, Impfung, Sex oder dem Tod stehen. Die Studie wurde in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Russland, der Schweiz, Serbien, Spanien und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Der Befragungszeitraum reichte von Februar bis März 2020. Zudem beauftragte Stada das Marktforschungsunternehmen Kantar ein Corona-Spezial durchzuführen, in dem mehr als 6000 Personen in sechs Ländern vom 23. bis zum 27. April 2020 befragt wurden.

Stada hat seinen Hauptsitz im hessischen Bad Vilbel. Das Unternehmen ist bekannt für seine Generika sowie Consumer Health Produkte. In rund 120 Ländern vertreibt der Konzern Arzneimittel und setzte im Jahr 2019 rund 2,6 Milliarden Euro um.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa