Mehr Verantwortung bei der Apothekenüberwachung |
Man habe Anleihe bei der Apothekerkammer Niedersachsen genommen, wo die Apothekenüberwachung über die Kammer läuft und nicht über Ministerien geregelt ist, informierte Ude. Deshalb mache jetzt die Kammer an die Landespolitik das Angebot, zusätzliche Aufgaben vom HLfGP im Rahmen der Apothekenüberwachung als auch solche des Landesprüfungsamtes und damit unter anderem der Anerkennung ausländischer Kolleginnen und Kollegen nach dem Vorbild anderer Bundesländer eigenverantwortlich zu übernehmen. Selbstredend sei die Kostenübernahme durch das Land Hessen. Die Delegierten verabschiedeten einstimmig eine entsprechende Resolution. »Schließlich brauchen wir dringend zusätzliche Arbeitskräfte. Der derzeitige Wartezustand ist nicht akzeptabel«, führte der Kammerpräsident aus.
Einen weiteren Vorstoß bei der Landespolitik will Ude in der kommenden Woche wagen: »In Sachen Öffnungs- und Schließungszeiten muss es mehr Freiräume geben. Es ist der Zeitpunkt, gewisse Verhältnismäßigkeiten zu verändern.« Weil eine Apothekerkammer inhaltlich und fachlich näher an den Apotheken sei als eine institutionsübergreifende Stelle sein könne, bietet der Vorstand auch in der Apothekenüberwachung an, weitere Aufgaben zu übernehmen.
Eine fundierte und qualitativ hochwertige Ausbildung liegt dem Kammerpräsidenten – selbst viel gebuchter und quer durch die Republik reisender Referent - sehr am Herzen. Deshalb ist es für ihn unabdingbar, die Art und Weise der Ausbildung der Pharmaziepraktikanten im dritten Prüfungsabschnitt moderner zu gestalten. »Zwei Wochen online berufsbegleitender Unterricht in der jetzigen Form sind nicht mehr zeitgemäß«, so Ude. Er warb für ein neues Hybrid-Konzept bestehend etwa aus Präsenzveranstaltungen zu Anfang und Ende kombiniert mit dem Einsatz neuer Medien und Online-Seminaren. Für die Zukunft kündigte er »neue Formate der Wissensvermittlung auch für die Fortbildung« an.
Mit der zweiten verabschiedeten Resolution setzten sich die Delegierten quasi zum Ziel, die Ausbildung der Pharmazeuten im Praktikum (PhiPs) intern einer Qualitätsverbesserung zu unterziehen. Danach will die Kammer in einem ersten Schritt »den berufsbegleitenden Unterricht neu strukturieren mit dem Ziel, die Ausbildung nachhaltiger und zeitgemäßer abzubilden, die Unterrichtseinheiten besser in die betrieblichen Abläufe der Ausbildungsapotheken einzufügen und die PhiPs näher an die Kollegenschaft heranzuführen«. Ude wies aber auch darauf hin, dass die Umgestaltung nicht ohne ein höheres Budget von Seiten des Landes Hessen machbar ist, um geeignete und fachlich qualifizierte Referenten zu gewinnen.