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Pharmamarkt in der Pandemie

Mehr Umsatz, weniger Absatz

Die Corona-Pandemie prägte das Jahr 2020 in vielerlei Hinsicht, insbesondere im Arzneimittelmarkt. Im gesamten deutschen Pharmamarkt stieg der Umsatz, doch bei Absatz im Apothekensektor und Verbrauch von Arzneimitteln im Klinikbereich drückte die Pandemie die Zahlen. Das teilte der Informationsdienstleister IQVIA mit. Bei den gestiegenen Arzneimittelausgaben der GKV spielte demnach aber nicht nur Corona eine Rolle.
Cornelia Dölger
24.02.2021  09:30 Uhr

Laut der IQVIA-Analyse beliefen sich die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im vergangenen Jahr auf 43,9 Milliarden Euro – das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 5,1 Prozent. Im gesamten deutschen Pharmamarkt – also im Klinik- und Apothekensegment – stieg der Umsatz um etwa 7 Prozent auf 49,5 Milliarden Euro. Was die Menge der abgegebenen Packungen, angeht, sorgte die Pandemie für ein Minus: Die Absatzzahlen sind im GKV-Markt gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent rückläufig. Diese Entwicklung erkläre sich etwa durch mehr verordnete Großpackungen, die Arzt- und Apothekenbesuche und somit Kontakte reduzieren sollten. Demnach sind N3-Verpackungen um 3 Prozent öfter verordnet worden, wohingegen die Verschreibungen von N1- um 10 Prozent und N2-Packungen um 5 Prozent zurückgingen.

Im Apothekensegment zeigt sich laut IQVIA der Pandemie-Effekt besonders deutlich bei der monatlichen Marktentwicklung. Vor allem während des ersten Lockdowns im Frühjahr, aber auch noch danach hätten deutlich weniger Patientinnen und Patienten Arztpraxen aufgesucht, wodurch sich auch die Kundschaft in den Apotheken reduziert hätte. So verbuchte der Apothekenmarkt etwa im März einen Umsatzzuwachs von 27 Prozent. In den folgenden Monaten aber sank die Zahl der abgegebenen Packungen, weil die Apotheken ihre Bevorratungen abbauten. Über das Jahr gesehen stagnierte so der Absatz im Apothekenmarkt. Beim Umsatz hingegen zeigte sich für den Apotheken- wie für den Krankenhaussektor insgesamt ein Zuwachs von 6 bis 7 Prozent.

Im Krankenhaussegment wurden wegen der Corona-Pandemie unter anderem Operationen verschoben, um Betten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Dies hatte laut IQVIA zur Folge, dass sich der Bedarf an bestimmten Arzneimitteln reduzierte. Die Verbrauchsmenge sei in der Klinik um 10 Prozent gesunken, teilte IQVIA mit. Sämtliche mengenstärksten Arzneigruppen haben demnach Rückgänge verbucht.

Mehr Einsparungen im GKV-Markt

Und dennoch: Das »Covid-Jahr 2020 war längst nicht nur durch die Pandemie geprägt«, schreibt IQVIA weiter. So fänden sich etwa in der führenden Arzneimittelgruppe im GKV-Markt vielfach innovative Präparate zur Behandlung schwerer Erkrankungen wie Krebs oder Multiple Sklerose. Der Europäischen Arzneimittelagentur EMA seien vom Ausschuss für Human-Arzneimittel CHMP »eineinhalb Mal so viele neue Arzneimittel wie im Vorjahr zur Zulassung empfohlen« worden. Dies spiegele sich auch in den Marktzahlen wider.

Die teuren Innovationen konnten den Sparbestrebungen der GKV offenbar nicht viel anhaben. Laut IQVIA stiegen die Einsparungen weiter und beliefen sich im vergangenen Jahr auf mehr als 5,7 Milliarden Euro (2019: rund 4,86 Milliarden), wobei darin die Einsparungen aus Rabattverträgen noch nicht eingerechnet sind.

 

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