Mehr Trinkbrunnen, bitte! |
Ausreichend zu trinken ist essenziell für die Gesundheit. Gerade im Sommer sollte es mehr Gelegenheiten geben, an öffentlichen Plätzen seine Flasche auffüllen oder direkt aus einem Trinkbrunnen trinken zu können. / Foto: Adobe Stock/spuno
Gerade in Zeiten von Extremwetterlagen mit anhaltenden Hitzeperioden sei es erforderlich, dass die Menschen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen können – und zwar nicht nur zu Hause oder am Arbeitsplatz, sondern auch unterwegs, betonen die beiden Kammern. Hierfür brauche es mehr Gelegenheiten. Für mehr öffentliche Trinkwasserspender werben sie in Form von Plakaten in Arztpraxen und Apotheken.
»Gerade an sehr warmen und heißen Tagen ist es wichtig, seinen Körper regelmäßig mit ausreichend viel Flüssigkeit zu versorgen«, betont Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe. »Wenn wir zu wenig Wasser trinken, sind Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit oder Verwirrtheit einige der typischen Symptome für eine Dehydration«, ergänzt AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
Die Heilberufskammern informieren: Das Gehirn ist für seine Funktionen auf eine stetige Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff angewiesen. Wasser spielt hierbei eine zentrale Rolle als Transportmedium. Wenn das Gehirn gut durchblutet ist, erhalten die Gehirnzellen mehr Sauerstoff und Nährstoffe, was ihre Leistungsfähigkeit steigert.
Mit Plakaten wie diesem werben die Apotheker und Ärzte in Westfalen-Lippe für mehr öffentliche Trinkwasserspender. / Foto: AKWL
In den Apotheken sei eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme von Patientinnen und Patienten ein tägliches Thema. »Einige Arzneimittel können den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen und das Risiko für eine Austrocknung des Körpers erhöhen, was sich unter anderem in Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit äußern kann. Das betrifft beispielsweise Wassertabletten, aber auch Abführmittel«, schildert Overwiening. »Gerade ältere Patienten haben bei Hitze ein erhöhtes Risiko, solche unerwünschten Wirkungen zu erleiden.«
Dehydrierung kann auch die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. »Arzneimittel gegen hohen Blutdruck können bei großer Hitze möglicherweise in ihrer Wirkung verstärkt werden, so dass der Blutdruck zu stark abnimmt und die Dosis unter Umständen von Arzt oder Ärztin angepasst werden muss«, betont Gehle. »Setzen Sie jedoch niemals eigenmächtig Ihr Arzneimittel ab und ändern Sie auch nicht selbstständig die Dosis.«
Vorsicht ist auch geboten bei der Einnahme von Psychopharmaka oder Medikamenten gegen Allergien oder Übelkeit: »Diese können in die körpereigene Temperaturregulation eingreifen und die Schweißproduktion einschränken. Dieser Abkühlungsmechanismus funktioniert dann nicht mehr richtig, und das Risiko für hitzebedingte Gesundheitsgefahren steigt.«
Wassertrinken ist nicht nur für die geistige, sondern auch für die körperliche Gesundheit essenziell. Es unterstützt die Nierenfunktion, fördert die Verdauung und hilft dabei, die Körpertemperatur zu regulieren. Ein gut hydrierter Körper ist insgesamt leistungsfähiger und widerstandsfähiger gegenüber Stress und Krankheiten. Gehle und Overwiening fassen zusammen: »Eine gute Hydration hilft dem gesamten Körper«.
Um im Alltag genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, haben die Ärzte- sowie Apothekerkammer Westfalen-Lippe vier Tipps parat: