Mehr Krebsfälle unter Tofacitinib |
Sven Siebenand |
08.02.2021 09:00 Uhr |
In einer Sicherheitsstudie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis war das Krebsrisiko unter Einnahme von Tofacitinib im Vergleich zu Adalimumab oder Etanercept erhöht. / Foto: Adobe Stock/DOC RABE Media
In einer Pressemitteilung weist das Unternehmen Pfizer, Hersteller des Tofacitinib-haltigen Präparats Xeljanz®, auf Ergebnisse der Postmarketing-Studie Oral Surveillance hin. An der Studie haben insgesamt 4362 Patienten mit rheumatoider Arthritis teilgenommen. Sie waren mindestens 50 Jahre alt und wiesen mindestens einen zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktor auf. 1451 Patienten wurden mit Etanercept oder Adalimumab behandelt, 2911 mit Tofacitinib – entweder mit zweimal täglich 5 oder zweimal täglich 10 mg Wirkstoff.
Während in der mit einem TNF-α-Blocker behandelten Gruppe 42 Patienten an Krebs erkrankten (2,89 Prozent) waren es unter Tofacitinib 122 Patienten (4,19 Prozent). 62 Patienten in der Niedrigdosis-Gruppe und 60 Patienten in der Hochdosis-Gruppe waren betroffen. Am häufigsten kam es unter Tofacitinib dabei zu Lungenkrebs, informiert Pfizer.
Das Thema Krebs fällt im Zusammenhang mit Tofacitinib nicht zum ersten Mal. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Pfizer vor einigen Jahren im ersten Anlauf keine Zulassung für Tofacitinib erteilt. Grund war das allgemeine Sicherheitsprofil, wobei auch das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen benannt wurde.
Tofacitinib ist in der EU nicht nur bei rheumatoider Arthritis, sondern auch bei Colitis ulcerosa und Psoriasis-Arthritis zugelassen.