Mehr Kinder fieberfrei mit alternierender Gabe |
Annette Rößler |
11.11.2024 18:00 Uhr |
Diese Ergebnisse stimmten mit denen früherer Analysen überein – doch viele wichtige Aspekte seien nach wie vor ungeklärt, merken Dr. Kelly C. Wade vom Children’s Hospital of Philadelphia und Dr. Cheryl Mathis von der University of Utah in Salt Lake City in einem Kommentar zur Studie an. Zentral sei die Frage, ob Fiebersenkung an sich als Therapieziel ausreiche, um eine duale Arzneistoffanwendung zu rechtfertigen. Schließlich sei diese fehleranfälliger als eine Monotherapie und mittel- bis langfristig vermutlich auch mit mehr Nebenwirkungen behaftet. Bei der Behandlung von fiebernden Kindern solle es vielmehr darum gehen, ihnen Unbehagen zu ersparen und eine Dehydratation zu verhindern.
Dies hatten auch die Autoren der Metaanalyse so gesehen, konnten jedoch die eingeschlossenen Studien nicht hinsichtlich der Wirkung der jeweiligen Intervention auf das Wohlbefinden der Patienten auswerten, weil dieser Parameter lediglich in sechs Studien erfasst und dabei jeweils zu unterschiedlich beurteilt worden war. Sowohl die Autoren der Metaanalyse als auch die Kommentatorinnen fordern daher weitere Untersuchungen, in denen das Unwohlsein der Kinder, ihre Hydratation und auch Sicherheits-Biomarker wie die Nieren- und Leberfunktion systematisch erfasst werden sollten.
Bis solche Daten vorliegen, sei es eine gute Strategie, Kinder mit Fieber und Unwohlsein zunächst mit einem einzelnen Wirkstoff zu behandeln und die weitere Therapie von der Wirkung auf das Wohlbefinden des Kindes und dessen Hydratationszustand abhängig zu machen, empfehlen die Kommentatorinnen.