Mehr Impfungen in der Apotheke – wie viele wollen es nutzen? |
Einer AOK-Umfrage zufolge ist es 34 Prozent der Befragten egal, ob sie in der Apotheke oder Arztpraxis geimpft werden. 6 Prozent würden sogar die Apotheke bevorzugen. / Foto: Imago/IP3press
In anderen Ländern weltweit haben entsprechend fortgebildete Apothekerinnen und Apotheker bereits eine größere Palette von Impfungen im Angebot, während sie in Deutschland bislang nur die saisonale Grippe- und Covid-19-Impfung durchführen dürfen. Das geplante Apothekenreformgesetz sieht vor, die Möglichkeit auf weitere Totimpfstoffe auszuweiten, wie es auch in Frankreich 2022 umfassend erlaubt wurde.
Die AOK Hessen hat nun mit einer repräsentativen Umfrage ein Meinungsbild der Versicherten erstellen lassen. Demnach würden sich 6 Prozent der 1000 telefonisch Befragten bevorzugt in der Apotheke mit Totimpfstoffen zum Beispiel gegen Tetanus, Diphtherie oder RSV impfen lassen. 53 Prozent gaben an, weiterhin lieber hierfür in die Arztpraxis zu gehen. 34 Prozent konnten sich beides vorstellen.
Die AOK Hessen nimmt an, dass jeder Vierte bis Fünfte sich künftig in der Apotheke impfen lassen würde. Dies würde, sofern das Gesetz verabschiedet wird und ausreichend Apotheken eine Impfung anbieten, die Praxen entlasten. Zugleich verweist die Krankenkasse darauf, dass den Arztpraxen »ein nicht geringer Teil ihrer Vergütung dadurch entgehen und den Apotheken zukommen« würde. Dabei scheint die Krankenkasse zu überschätzen, wie hoch die tatsächliche Vergütung pro Aufklärung und Impfvorgang ist und dass eine niederschwellige Impfung in der Apotheke vor allem Menschen ansprechen könnte, die sich bislang nicht regelmäßig impfen lassen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.