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Spätfolgen

Mehr Anlaufstellen für Long-Covid-Patienten nötig 

Spätsymptome einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung können belastend sein. Hilfe finden Betroffene in spezialisierten Post-Covid-Ambulanzen, von denen es in Deutschland aber noch zu wenige gibt. Auch die Forschung an der Erkrankung muss noch verstärkt werden. 
Christina Hohmann-Jeddi
23.06.2021  09:00 Uhr

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Wichtig sei zunächst, die Symptome sorgfältig abzuklären und andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Vielen Betroffenen helfe schon das Gespräch und die Aufklärung über die Symptomatik. »Ich empfehle auch allen Patienten die Coronaimpfung«, sagte die Medizinerin. Diese gilt als möglicher Ansatz gegen Long Covid, der hilft, den Erreger vollständig zu eliminieren, oder in die Immunreaktion eingreift. Ob der Ansatz effektiv ist, wurde in einer britischen Studie mit 44 Long-Covid-Patienten untersucht, die Monate nach der Infektion eine Dosis des mRNA-Impfstoffs von Biontech/Pfizer oder des Vektorimpfstoffs von Astra-Zeneca erhielten. Bei 82 Prozent der Geimpften war bei der Nachuntersuchung noch mindestens ein Symptom vorhanden, insgesamt war aber eine leichte Gesamtverbesserung der Symptomatik zu erkennen. Zu beachten sei, dass die Impfung zumindest nicht geschadet habe, betonte die Referentin.

Therapeutische Ansätze gebe es bislang nicht, untersucht werde der Nutzen von immunmodulatorischen Substanzen wie Histaminantagonisten, Atorvastatin und des direkten oralen Antikoagulans Apixaban (Eliquis®). In der HEAL-COVID-Studie, für die in Großbritannien 2000 hospitalisierte Covid-19-Genesene rekrutiert werden sollen, werden die beiden letztgenannten Substanzen untersucht. In dieser randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie erhalten die Probanden entweder Apixaban (2,5 mg oral zweimal täglich für 14 Tage) oder Atorvastatin (40 mg oral zweimal täglich für zwölf Monate). Atorvastatin könnte durch seine antithrombotische und antiinflammatorische Wirkung einen positiven Effekt haben und auch die Gefäßfunktion verbessern.

Um effiziente Therapien gegen Long Covid entwickeln zu können, müssen die Pathomechanismen besser verstanden werden. »Es besteht noch Forschungsbedarf«, betonte Witzke. Hierzu gebe es in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte wie das Nationale Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) des »Netzwerks Universitätsmedizin«, das hochqualitative Daten sammele. In den USA stellt die Gesundheitsbehörde NIH für die kommenden vier Jahre insgesamt 1,15 Milliarden US-Dollar (1 Milliarde Euro) für die Erforschung von Long Covid zur Verfügung

Für die Betreuung der von Long Covid Betroffenen in Deutschland seien mehr Anlaufstellen und Rehazentren notwendig, sagte Witzke. »Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Post-Covid-Symptomen muss in Deutschland dringend noch ausgebaut werden.«

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