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Covid-19

Mehr als jeder zweite Beatmungspatient ist verstorben

Es sind traurige Zahlen, die der AOK-Bundesverband und die Intensiv- und Notfallmediziner heute veröffentlicht haben. So stirbt etwa jeder fünfte Covid-19-Patient, der stationär behandelt werden muss. Bei den beatmeten Patienten ist es sogar mehr als jeder zweite.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 29.07.2020  15:40 Uhr
Mehr als jeder zweite Beatmungspatient ist verstorben

»Etwa ein Fünftel der Covid-19-Patienten, die von Ende Februar bis Mitte April 2020 in deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, sind verstorben.« Das melden der AOK-Bundesverband und die  Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Genau gesagt waren es 22 Prozent.  Insgesamt seien 17 Prozent der stationär behandelten Patienten beatmet worden. Bei diesen lag die Sterblichkeit bei 53 Prozent. Bei den Patienten, bei denen eine Beatmung nicht erforderlich war, lag die Sterblichkeitsrate mit 16 Prozent dagegen deutlich niedriger. 

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), die DIVI und die Technische Universität Berlin hatten gemeinsam die Daten von 10.021 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in insgesamt 920 deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, ausgewertet. Die Studie sei bevölkerungsrepräsentativ und basiert auf den AOK-Abrechnungsdaten, die knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung abbildeten, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ergebnisse wurden auch im wissenschaftlichen Fachjournal »The Lancet Respiratory Medicine« veröffentlicht.

»Die hohen Sterblichkeitsraten machen deutlich, dass in den Kliniken relativ viele Patienten mit einem sehr schweren Krankheitsverlauf behandelt wurden«, erklärt WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber. »Diese schweren Verläufe betreffen eher ältere und gesundheitlich bereits beeinträchtigte Menschen, kommen aber auch bei jüngeren Patienten vor.« Auch wenn die Infektionszahlen in Deutschland im Moment niedrig seien, sollten weiterhin alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um das Infektionsrisiko in der Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.

Höheres Risiko für Männer und ältere Patienten

Bei der Mortalität gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So lag die Sterblichkeit bei stationär behandelten Männern mit 25 Prozent um sechs Prozentpunkte höher als bei Frauen mit 19 Prozent. Männer mussten zudem fast doppelt so häufig beatmet werden (22 versus 12 Prozent). »Aus den Abrechnungsdaten heraus lässt sich dieser deutliche Unterschied nicht erklären«, so Studienleiter Professor Dr. Christian Karagiannidis, der auch Sprecher der DIVI-Sektion »Lunge – Respiratorisches Versagen« sowie Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim ist. Hier bestehe weiterer Forschungsbedarf.

»Unabhängig vom Geschlecht war die Mortalität bei den älteren Patienten sehr hoch«, konstatiert die AOK. Von den 70- bis 79-Jährigen aller stationär behandelten Patienten starben 27 Prozent, bei den hochbetagten waren es 38 Prozent. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 68 Jahren, sowohl in der Gruppe der beatmeten als auch der nicht beatmeten Patienten. Von den 15- bis 59-jährigen Patienten mussten 15 Prozent beatmet werden, bei den Patienten ab 80 Jahren waren es 12 Prozent. 

Am häufigsten brauchten die 60- bis 69- sowie die 70- bis 79-Jährigen eine externe Sauerstoffzufuhr (24 beziehungsweise 25 Prozent). »Der Anteil der älteren Patienten mit Beatmung liegt zwar relativ niedrig, aber wir können davon ausgehen, dass in Deutschland alle Patienten beatmet werden konnten, bei denen das therapeutisch notwendig erschien«, so Karagiannidis. »Denn bundesweit standen zu jedem Zeitpunkt der Pandemie genügend freie Intensivbetten zur Verfügung, und die Kapazität der Intensivstationen war zum Glück nie voll ausgelastet.«

Zudem hätten die Patienten, die auf eine Beatmung angewiesen waren, häufiger Begleiterkrankungen als die anderen hospitalisierten Patienten gehabt. So hätten 43 Prozent der Beatmeten unter Herz-Rhythmus-Störungen gelitten gegenüber 24 Prozent in der Vergleichsgruppe. Auch eine Diabetes-Diagnose lag häufiger vor (39 versus 26 Prozent).

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