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Auch das Ohr lebt mit

29.12.1997  00:00 Uhr

- Medizin

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Auch das Ohr lebt mit

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< "Jetzt bin ich wieder ein ganzer Mensch", so die Worte eines Hörgeschädigten, als er zum ersten Mal ein hochentwickeltes Hörgerät trägt. Schätzungsweise zwischen acht und zwölf Prozent der Bürger der westlichen Welt leiden an Hörstörungen. Probleme mit dem Gehör wirken sich auch auf die Psyche des Betroffenen aus. Einen entscheidenden Beitrag zur Hilfe verspricht sich die Firma Siemens Audiologische Technik mit der Einführung eines digitalen Hörgerätes im Januar 1998.

"Das Auge schafft Beziehung zu Dingen, das Ohr schafft sie zu den Menschen", hieß es bei einer Veranstaltung des Unternehmens. In einer schweizerischen Studie wurde ermittelt, daß 25 bis 30 Prozent aller 18- bis 20jährigen bereits eine Verminderung der Hörfähigkeit erlitten haben. Der gesunde Mensch nimmt in einem Bereich bis 100 Dezibel Geräusche war. Das Ohr wandelt mechanische Schallschwingungen mit Hilfe des Corti-Organs in elektrophysiologische Signale um, die dann die Nervenfasern bis zum Gehirn durchlaufen.

"Töne hören ist nicht alles. Die Botschaften müssen auch verstanden werden", so Professor Claude-Henri Chouard, Direktor der Otorhinolaryngologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses Saint-Antoine, Paris. Das Innenohr interveniere vor allem, um wichtige Schallereignisse von uninteressanten Geräuschen zu unterscheiden. Das Gehirn setzt zusätzlich seine Lernerfahrung und sein Gedächtnis ein, um die Nachricht schneller zu erfassen.

Drei Arten von Schwerhörigkeit werden unterschieden. Die Schalleistungsschwerhörigkeit beruht auf einer Störung der Tonübertragung. Bei der Schallempfindungsschwerhörigkeit ist die Umwandlung der mechanischen Schwingungen in elektrophysiologische Signale gestört; die Hörschwelle kann angehoben sein oder Worte werden im lauten Umfeld schlecht unterschieden. Bei der kombinierten Schwerhörigkeit treten sowohl Störungen der Übertragung als auch der Umwandlung auf.

Hauptbestandteile eines Hörgerätes sind Verstärker, Mikrofon, Hörer (Miniaturlautsprecher) und Stromversorgung. Das Gerät muß die Störungen des Unterscheidungsvermögens von Schallintensität und -frequenz sowie die im lauten Umfeld bestehenden Verständlichkeitsprobleme kompensieren. Das Mikrofon arbeitet entweder omnidirektional, das heißt alle Töne erfassend, oder richtend, wobei nur die Töne aus einer bestimmten Richtung wahrgenommen werden. Der Hörer dient zur Signalverarbeitung und Tonwiedergabe.

Bei einer erhöhten Hörschwelle des Patienten soll die Signalverarbeitung Störungen des Unterscheidungsvermögens durch eine Verstärkung des Tons ausgleichen. Zusätzlich muß das Schallsignal aufgrund oftmals großer Intensitäten komprimiert werden. Bei den neueren Geräten sollen durch eine Umwandlung des Signals in Impulse von variabler Dauer die durch die Verstärkung entstandenen Verzerrungen verringert werden, sagte Chouard. Diese Technologie werde als "D-Klasse" bezeichnet.

Der große Vorteil der digitalen Signalverarbeitung sei, daß alle Schallmanipulationen in einigen Millisekunden realisiert werden können, so Chouard. Notwendige Wandlungen würden sofort vollzogen, Tonverzerrungen gebe es nicht. Die Effektivität eines digitalen Hörgerätes für den Patienten hängt nach seinen Worten außerdem von dem Filter (Zerlegung des Tons und lineare Verstärkung), der Frequenzbreite (programmierbares oder nicht programmierbares Frequenzfeld) und dem Frequenzkanal (Frequenzfeld mit programmierbaren oder nicht programmierbaren Kompressionsmodi) ab. Das optimale Hörgerät vereinige Digitalität, mehrere Mikrofone und Frequenzkanäle, um eine individuelle optimale Anpassung für den Patienten zu erreichen.

PZ-Artikel von Christina Overhamm, Frankfurt <Top

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