Medikationsanalysen im Apothekenalltag |
Carolin Lang |
23.08.2021 13:40 Uhr |
Apothekenkunden mit Polymedikation sowie solche, die mit ihrer Medikation überfordert sind oder unter Nebenwirkungen leiden, eignen sich besonders für Medikationsanalysen. »In der Apotheken-Datenbank beispielsweise nach Patienten mit Polymedikation zu suchen, ist aus Datenschutzgründen allerdings nicht erlaubt«, erklärt Waltering. »Um also Patienten zu identifizieren, muss ich während der Beratung aktiv nachfragen. Stelle ich ein Problem fest, kann ich den Kunden im Apothekensystem entsprechend markieren, das Problem in Ruhe überprüfen und den Kunden beim nächsten Apothekenbesuch darauf ansprechen.« Für den Anfang sei es hilfreich, den Fokus hier auf Stammkunden und Altenheimbewohner zu legen.
»Für die Zukunft ist es ganz entscheidend, das Bild des Apothekers als Arzneimittelspezialist zu stärken«, sagt Professor Dr. Georg Hempel. / Foto: Dorothee Rietz
»Langfristig ist auch eine gute Kommunikation mit den verschreibenden Ärzten sehr wichtig«, betont Hempel. »Die Verantwortung dafür sehe ich bei der Apothekenleitung.« Die Kontaktaufnahme solle dabei nicht erst dann erfolgen, wenn ein arzneimittelbezogenes Problem auftritt, ergänzt Schwalbe. »Sinnvoller ist es, umliegende Ärzte vorab über die Dienstleistung zu informieren, sie persönlich kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.«
Bereich | Organisatorischer Erfolgsfaktor |
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Team | Einbeziehung des gesamten Apothekenteams |
Einbeziehung von PTA, insbesondere bei der Akquirierung von Patienten | |
Feedback für PTA zum akquirierten Patienten | |
Sichtbare Dokumentation der Ergebnisse für das gesamte Team | |
Training und Weiterbildung | Regelmäßige Schulungen für alle Teammitglieder in folgenden Bereichen:• Verfahren• Patientenidentifizierung und -kommunikation• Nutzen von Medikationsanalysen |
Möglichkeit zur Fortbildung in der Pharmakotherapie | |
Anerkennung von Fortbildungszeit als Arbeitszeit | |
Personalstruktur | Umstrukturierung der Arbeitsabläufe innerhalb der Apotheke und Zuweisung von Aufgaben entsprechend den Kompetenzen |
Bürozeit für Medikationsanalysen | |
Medikationsanalysen während der Arbeitszeit | |
Sicherstellung der Durchführung von Medikationsanalysen ohne Unterbrechung | |
Professionalisierung der Dienstleistung | Verwendung von standardisiertem, in der Software enthaltenem Material zur Durchführung von Medikationsanalysen |
Ausstattung der Apotheke mit zusätzlichen Datenbanken und Literatur | |
Erstellung einer Vorlage zur Erfassung der Ergebnisse für Patienten und verordnende Ärzte | |
Entwicklung eines Standards für die Terminvergabe | |
Akquirierung von Patienten | Definition von Patientenkriterien für die Akquirierung |
Kennzeichnung der in Frage kommenden Patienten in der Apothekensoftware | |
Medikationsanalysen für Stammkunden und/oder Pflegeheimbewohner | |
Zusammenarbeit mit Ärzten | Persönliche Benachrichtigung der Ärzte vor Einführung der Medikationsanalyse |
Definieren von Kompetenzen und Festlegen von Kommunikationswegen | |
Persönliche Besprechung der ersten Medikationsanalyse mit dem verschreibenden Arzt | |
Regelmäßige Treffen mit den umliegenden Ärzten | |
Werbung | Nutzung sozialer Medien zur Bewerbung der Dienstleistung |
Verwendung von Werbematerial mit Markenzeichen | |
Anpassung der Werbung auf verschiedene Zielgruppen |