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Depressionen

Männer leiden unerkannt

Männer sterben, statistisch gesehen, fünf Jahre früher als Frauen. Sie leiden signifikant häufiger als Frauen unter chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Ihre Herzinfarktrate ist höher. Zu wenig bekannt ist jedoch ihr Risiko für Depressionen, vor allem im Alter.
Christiane Berg
02.12.2020  09:00 Uhr

Mehr Männer als bislang angenommen leiden unter Depressionen, betont der nun vorliegende vierte Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit. Sehr viel mehr müssten psychische Erkrankungen insbesondere älterer Männer ernst genommen und nicht als Alterserscheinungen abgetan werden.

Nach bisherigen Annahmen weisen Männer nur eine halb so hohe Depressions-Prävalenz wie Frauen auf. »Möglicherweise ist diese geringere Prävalenz bei Männern ein Artefakt, das sowohl durch die mangelnde Inanspruchnahme professioneller Hilfe seitens des männlichen Geschlechts als auch durch die deutliche Ausrichtung der üblichen Depressions-Diagnostik auf weibliche Symptome zurückzuführen ist«, konstatieren die Autoren. »Offenbar werden die männlichen Erfahrungen von Depressionen in der Medizin bislang nicht beziehungsweise nur unzureichend berücksichtigt. Damit fällt ein Teil der Männer durch das diagnostische Raster«, so die Verfasser, die betonen, dass die Depressions-Prävalenz in der Altersspanne um den Renteneintritt am höchsten ist.

Das Alter als Kränkung

25 Prozent der über 65-jährigen Männer leiden unter Depressionen, wobei ein großer Anteil der Betroffenen unbehandelt bleibt. Dieses sei umso fataler als dass auch die Suizidrate bei Männern mit dem Alter kontinuierlich steigt, heißt es in dem 296-seitigen Papier mit der Überschrift »Männer und der Übergang in die Rente«.

Männer erleben das Altern als Kränkung – Schwäche, Hilflosigkeit, Sterben und Tod werden ausgeblendet: Studien, so die Autoren weiter, belegen, dass die Orientierung an traditionellen Männlichkeitsidealen das Altern erschwert. Das Festhalten an »eindimensional konstruierten« Maskulinitätsbildern und -normen sei, trotz Flexibilisierung der männlichen Geschlechtsrolle, nach wie vor ein relevantes Element der männlichen Identität, die sich klassischerweise im Erwerbsleben beweisen müsse. Mit dem Ende der Erwerbstätigkeit sei häufig ein einschneidender Status- und patriarchaler Machtverlust verbunden, der zumeist nicht durch einen anderen, gleichwertigen Status im Alter ersetzt werden könne.

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