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Lungenkrebs vermehrt bei Frauen, die nie geraucht haben

Laut jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nehmen die Fälle von Lungenkrebs bei Nichtrauchern weltweit zu, insbesondere bei Frauen. Ursachen dieses Trends sind Umwelttoxine, genetische Faktoren – und womöglich die Hormone.
Annette Rößler
17.02.2025  18:00 Uhr

»Weibliche« Risikofaktoren für Lungenkrebs

Wie Feinstaub die Entstehung von Lungenkrebs insbesondere bei Frauen begünstigen kann und welche Faktoren dabei sonst noch eine Rolle spielen, beschreibt Dr. Pinar Uysal-Onganer, Dozentin für Molekularbiologie an der University of Westminster in London, auf der Plattform »The Conversation«. Sie verweist auf Studien, wonach PM2,5 in der Atemluft in Lungenzellen oxidativen Stress und Entzündungen auslöst sowie genetische Mutationen verursacht, die eine Aktivierung von Onkogenen wie EGFR, TP53 und KRAS zur Folge haben.

Asiatische Frauen seien dafür offenbar besonders empfänglich: So lägen etwa EGFR-Mutationen bei der Hälfte bis knapp zwei Drittel der asiatischen Nieraucherinnen mit Adenokarzinom der Lunge vor, aber nur bei 19 Prozent der entsprechenden weiblichen Patienten aus westlichen Ländern und bei 10 bis 20 Prozent der männlichen. KRAS-Mutationen, die eigentlich typisch für Raucher sind, tauchten bei Nierauchern mit Adenokarzinom der Lunge mittlerweile vermehrt auf, besonders bei Frauen, wobei sich das Mutationsprofil zwischen (Ex-)Rauchern und Nierauchern unterscheidet.

Was die Rolle der Geschlechtshormone angeht, ist die Datenlage uneinheitlich. Einer Übersichtsarbeit zufolge sind Estrogenrezeptoren (ER) in fast 90 Prozent aller NSCLC zu finden, und zwar bei Frauen wie bei Männern (»Experimental Biology and Medicine« 2021, DOI: 10.1177/15353702211019697). In der Arbeit heißt es, dass Estrogen laut In-vitro-Daten die Entstehung von Lungenkrebs direkt und indirekt fördern könne, auch weil es die Schädlichkeit von Inhaltsstoffen des Zigarettenrauchs erhöht. Ob deshalb etwa eine Hormonersatztherapie (HRT) mit Blick auf das Lungenkrebsrisiko nachteilhaft ist, sei anhand der verfügbaren Evidenz aus klinischen Studien jedoch nicht zu beantworten (es gab Studien mit positivem, negativem und neutralem Ergebnis).

Nicht zuletzt könnten geschlechtsspezifische immunologische Unterschiede zum höheren Lungenkrebsrisiko bei Nieraucherinnen beitragen, schreibt Uysal-Onganer. Sie erinnert daran, dass Frauen anfälliger für Autoimmunerkrankungen sind als Männer, was an Unterschieden bei der Immunabwehr liege, die auch für die Krebsentstehung relevant sein könnten. Chronische Entzündungen, ein Kennzeichen der meisten Autoimmunerkrankungen, steigerten auch das Risiko für Krebs.

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