Luft am falschen Platz |
Um Blähungen vorzubeugen, können oft schon Verhaltensänderungen helfen. Wer dazu neigt, zu viel Luft zu verschlucken, verzichtet am besten auf Kaugummi kauen und Kohlensäure-haltige Getränke. Patienten sollten langsam essen, gut kauen und den Speisebrei behutsam runterschlucken. Regelmäßige kleinere Mahlzeiten fordern die Verdauung nicht so sehr wie zwei oder drei große Mahlzeiten am Tag. Ingwer, Kreuzkümmel und einige Kräuter wie Dill, Petersilie und Basilikum wirken Blähungen entgegen.
Grundsätzlich tut es gut, nach dem Essen ein paar Schritte zu gehen. Eine Bauchmassage fördert die Darmbewegungen und kann Luft leichter entweichen lassen. Lockere Kleidung und Wärmeanwendungen (Wärmflasche oder Leibwickel) entspannen.
Patienten mit Dauerbeschwerden sollten wissen, dass Aufstoßen, Spannungsgefühl und Flatulenz zwar unangenehm, aber an sich nicht gesundheitsschädlich sind, wenn Grunderkrankungen ausgeschlossen wurden. Für manche Betroffene kann es die beste Lösung sein, die Luft im Bauch einfach zu akzeptieren und die Situation nicht durch selbst erzeugten Stress zu verschlimmern.
Bei neu aufgetretenen persistierenden Symptomen, insbesondere bei älteren Menschen, sollte das Apothekenteam die Patienten jedoch vorsorglich zum Arzt schicken. Das gilt auch für Menschen mit einer Krebserkrankung oder nach Bauchoperation (12, 13, 19).
Nicole Schuster studierte zwei Semester Medizin, dann Pharmazie und Germanistik in Bonn und später in Düsseldorf. Während ihres Studiums machte sie Praktika bei verschiedenen wissenschaftlichen Verlagen. Nach der Approbation absolvierte Schuster ein Aufbaustudium in Geschichte der Pharmazie in Marburg und wurde 2016 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Die PZ-Leser kennen Schuster als Autorin zahlreicher Fachbeiträge.