Luft am falschen Platz |
Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für die Ansammlung größerer Gasmengen im Magen-Darm-Trakt. Viele sind harmlos, einige wenige jedoch ernst. In erster Linie unangenehm ist es, wenn beim Essen und Trinken, Rauchen oder Kaugummikauen übermäßig viel Luft verschluckt wird (Aerophagie). Das kann Aufstoßen verursachen. Wenn die Luft weiter in den Dünndarm gelangt, können Blähungen die Folge sein.
Bewegt sich der Darm zu wenig, können sich Gase leichter ansammeln. Bei hartnäckiger Verstopfung und Darmverschluss kann der Bauch stark aufgetrieben sein. Bei Letzterem handelt es sich um einen medizinischen Notfall.
Werden viele Süßungsmittel, etwa Zuckeralkohole wie Sorbitol, oder Fruktane verzehrt und diese nicht ausreichend aus dem Darm aufgenommen, entwickeln sich schnell Blähungserscheinungen. Die unverdauten Zucker wirken osmotisch im Dickdarm. Werden sie durch Darmbakterien zerlegt, können Gase freigesetzt werden. Allerdings entwickeln nicht alle Personen, die Kohlenhydrate schlecht verarbeiten, Symptome. Bei Patienten mit viszeraler Überempfindlichkeit, etwa beim Reizdarmsyndrom, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie unter der Darmblähung leiden.
Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) oder Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (Non-Celiac Gluten Sensitivity, NCGS) reagieren mit Blähungen und mitunter auch Veränderungen des Stuhlgangs, wenn sie glutenhaltige Lebensmittel verzehren. Bei NCGS deuten einige Studien darauf hin, dass tatsächlich Fruktane und nicht Gluten oder andere Getreideproteine wie die Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) die reizdarmtypischen Bauchbeschwerden auslösen. Betroffene müssen glutenhaltige Lebensmittel, zum Beispiel aus Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Grünkern oder Kamut, weitgehend meiden (4, 8). Informationen zum Glutengehalt finden sich im Internet, zum Beispiel hier.
Stress und psychische Belastungen können ebenfalls auf den Magen schlagen. Störungen wie Blähungen können eine Folge sein.