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TK-Gesundheitsreport 2022

Long Covid-Patienten im Schnitt 105 Tage krankgeschrieben

Lang, länger, Long Covid: Durchschnittlich jeweils 105 Tage waren Betroffene wegen einer Corona-Folgeerkrankung im vergangenen Jahr krankgeschrieben. Das hat jetzt eine Analyse der Techniker Krankenkasse (TK) ergeben. 
Laura Rudolph
07.07.2022  16:00 Uhr

Long Covid hat 2021 bei Erwerbstätigen massive Fehlzeiten verursacht. Das geht aus dem zweiten Teil des Gesundheitsreports 2022 der TK hervor, den Thomas Grobe vom Aqua-Institut Göttingen am gestrigen Mittwoch in Berlin auf einer Pressekonferenz der TK vorgestellt hatte.

Die TK analysierte Gesundheitsdaten von mehr als 4 Millionen ihrer Versicherten zwischen 15 und 64 Jahren. Sie ermittelte, dass knapp 1 Prozent der Patienten, die 2020 eine gesicherte Covid-19-Diagnose erhielten, im Folgejahr wegen Long Covid krankgeschrieben wurden. Und das über durchschnittlich 105 Fehltage pro betroffener Person. Zum Vergleich: Der Durchschnitts-Versicherte der TK fehlt pro Jahr etwa 15 Arbeitstage.

Sehr hohe Dunkelziffer

Bei der Interpretation dieser Ergebnisse gilt es zu beachten, dass 2020 noch keine flächendeckenden Covid-Impfungen zur Verfügung standen und die damals vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus, verglichen mit neueren Mutationen, schwerere Covid-19-Verläufe verursachte.

»Es ist jedoch davon auszugehen, dass die tatsächliche Belastung durch Long-Covid noch weitaus gravierender ist«, erläuterte Grobe. Es sei von einer hohen Dunkelziffer mit dem Faktor 4 auszugehen. Gründe hierfür lägen in der in Deutschland immer noch zeitlich sehr verzögerten Datenübermittlung an die Krankenkassen. Der Verzug betrage teilweise neun Monate. Zudem sei die Diagnose-Qualität aufgrund der recht unspezifischen Long Covid-Symptome schlecht.

Wie wirkt sich Long-Covid auf das Gesundheitswesen aus?

Darüber, wie sich die Long-Covid-Auswirkungen zukünftig entwickeln werden, vermag Grobe keine Einschätzung abzugeben. Zu schwer abschätzbar seien die weiteren Entwicklungen hinsichtlich Impfungen und neuen Virusmutationen. Während die Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 tendenziell für mildere Covid-19-Verläufe und dadurch möglicherweise auch zu einem geringeren Long Covid-Risiko führten, ist die Situation durch neue Varianten wie BA.4, BA.5 oder gar BA.275 derzeit noch unklar.

Sicher ist sich die TK jedoch über die Notwendigkeit einer besseren Datensammlung im Gesundheitswesen: »Wir brauchen dringend ein engmaschigeres Monitoring und eine bessere Datenqualität im Gesundheitssystem. Es ist Aufgabe der Politik, hier für bessere Transparenz zu sorgen«, so Grobe. Nur so könne man abschätzen, ob Long-Covid zukünftig für Versorgungsprobleme wie eine übersteigerte Nachfrage an Reha-Plätzen oder zu ambulanten Versorgungsengpässen führe. Vor diesem Hintergrund sei der nur schleichende Fortschritt bei der Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) ein »politisches Trauerspiel«. In der digitalen Akte lassen sich nämlich Gesundheitsdaten digital bündeln und von verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen einsehen.

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