Leitliniengerecht gegen Reizdarm |
Um akute Beschwerden wie Bauchkrämpfe zu lindern, kann das Spasmolytikum Butylscopolamin (etwa Buscopan®) zum Einsatz kommen. Als pflanzliche Therapieoption eignet sich Pfefferminzöl (etwa Buscomint®), gegebenenfalls in Kombination mit Kümmelöl (etwa Carmenthin®). Beide gibt es in Form magensaftresistenter Kapseln. Sie bessern zudem Blähungsbeschwerden. Werden Tropfen gewünscht, stellt Iberogast® eine Therapieoption dar.
Beim RDS-O sollten Ballaststoffe eingesetzt werden, wobei löslichen Ballaststoffen der Vorzug gegeben werden sollte. Flohsamenschalen (zum Beispiel Mucofalk®) haben sich hier bewährt. Vor allem Patienten, deren Ernährung bisher wenig Ballaststoffe enthielt, sollten zunächst mit einer geringen Menge beginnen und diese dann nach Verträglichkeit langsam steigern. Anwender sollten außerdem auf ausreichende Trinkmengen achten. Auch eine Kombination mit Probiotika kann laut Leitlinie versucht werden. Welche Bakterienstämme sich jeweils eignen und wie lange diese angewendet werden sollten, kann jedoch nicht vorhergesagt werden. Um eine akute Verstopfung zu lindern, können Bisacodyl (etwa Dulcolax® Dragees/Zäpfchen) oder Natriumpicosulfat (etwa Laxoberal®) eingesetzt werden.
Um Durchfallepisoden im Rahmen eines RDS-D rasch zu stoppen, kann kurzzeitig Loperamid eingesetzt werden. Aber auch lösliche Ballaststoffe können hier empfohlen werden. Sie binden im Darm ein Zuviel an Flüssigkeit und tragen so auch bei Durchfällen zu einer Regulierung des Stuhls bei. Flohsamenschalen haben sich hier bewährt.