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Neurologie

Leitlinie für Schlaganfall-Therapie komplett überarbeitet

Time is Brain: Ein Schlaganfall muss umgehend in einer Klinik mit Stroke Unit behandelt werden. Wie die bestmögliche Therapie aussieht, beschreibt die aktuelle Leitlinie, die einige neue Punkte enthält.
Daniela Hüttemann
28.05.2021  12:00 Uhr

Zweiten Schlaganfall vermeiden

Wer einmal einen Schlaganfall hatte, hat ein hohes Risiko, noch einmal einen zu erleiden. Daher kommt der Sekundärprophylaxe eine wichtige Rolle zu. Alle Patienten sollten innerhalb von 24 bis 48 Stunden 100 bis 300 mg Acetylsalicylsäure (ASS) erhalten, möglichst oral. ASS 100 mg täglich soll dann auf unbestimmte Zeit oder bis zum Beginn eines alternativen antithrombotischen Regimes fortgesetzt werden. Bei echter ASS-Unverträglichkeit oder -Allergie kommen Clopidogrel 75 mg täglich oder Ticagrelor zweimal täglich 90 mg infrage.

Eine duale antithrombotische Therapie, also ASS plus Clopidogrel oder Ticagrelor, sollte jedoch nicht routinemäßig erfolgen, rät die Leitlinie. »Sie kann bei ausgewählten Patienten nach TIA (transiente ischämische Attacke) oder leichten Schlaganfällen über einen Zeitraum von 21 bis 30 Tagen Vorteile haben (nicht tödliche Rezidive reduzieren), möglicherweise jedoch zu Lasten des Blutungsrisikos bei insgesamt unveränderter Mortalität und nur geringem Einfluss auf bleibende Behinderung und Lebensqualität«, kommentieren die Neurologen. »Bei erhöhtem Blutungsrisiko sollte keine duale Plättchenhemmung erfolgen.«

Delir als häufige Komplikation

Eine akute Folge des Schlaganfalls kann das sogenannte Post-Stroke-Delir sein. Dazu gibt es ein neues Kapitel. Es tritt bei bis zu jedem zweiten Patienten auf. Die Patienten leiden fluktuierend unter Störungen von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Bewusstsein, die nicht allein durch den Schlaganfall erklärt werden können. »Ein solches Delir geht einher mit einer fast fünffach erhöhten Sterblichkeit, längeren Klinikaufenthalten und häufigeren Entlassungen in Pflegeeinrichtungen«, betont die DGN die Relevanz des Phänomens. Die Forschung dazu sei noch rar und es gebe kaum standardisierte Therapien.

Die aktualisierte Leitlinie empfiehlt nun ein gezieltes Screening. Dabei wird ein Score erhoben, an dem sich die Behandlung des Delirs orientiert. Psychotische Symptome sollen mit Neuroleptika behandelt werden. Reichen nicht medikamentöse Maßnahmen nicht aus, können niedrig dosiert Haloperidol, Risperidon, Olanzapin oder Quetiapien eingesetzt werden.

Wichtig sind jedoch auch tagsüber stimulierende Maßnahmen wie eine frühe Mobilisation und Reorientierung (Sehhilfen, Hörgeräte, Kommunikation, Tageslicht). Nachts werden schlaffördernde Maßnahmen wie Licht- und Lärmreduktion (Ohrstöpsel, Schlafbrillen) empfohlen.

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