Leberwerte bei CBD-Gebrauch im Blick behalten |
Johanna Hauser |
13.08.2025 16:20 Uhr |
Bei acht Teilnehmern der CBD-Gruppe (5,6 Prozent) erhöhte sich der ALT-Wert auf mehr als das dreifache des Normwerts. Bei fünf Teilnehmern war der Wert etwa fünfmal so hoch wie der Normwert, bei zwei Teilnehmern sogar zehnmal so hoch. Bei sieben der acht Fälle mit erhöhter ALT wurde ebenfalls eine Eosinophilie beobachtet.
Bei sieben Teilnehmern waren Kriterien für arzneimittelinduzierte Leberschäden erfüllt, es traten allerdings keine klinischen Symptome auf. Ein bis zwei Wochen nach dem Absetzen normalisierten sich die Werte wieder. In der Placebogruppe hingegen wies kein Teilnehmer erhöhte Leberenzymspiegel auf. Eine Veränderung der Hormonwerte konnte in beiden Gruppen nicht festgestellt werden.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch kleinere Mengen CBD schon bei vierwöchiger Anwendung die Leberenzymwerte erhöhen können. Eine Schwäche der Studie ist, dass sie nur an einem kleinen Kollektiv gesunder Erwachsener durchgeführt wurde. Ältere Menschen wurden nicht untersucht.
Außerdem ist nicht bekannt, wie weiterer CBD-Konsum jenseits des primären Endpunkts die Leberwerte beeinflusst. Ein 2023 im »Journal of Internal Medicine« veröffentlichtes Review legt nahe, dass die Leberenzymwerte in 25 Prozent der Fälle spontan absinken können (DOI: 10.1111/joim.13627). Es sind somit weitere Untersuchungen mit mehr Patientenkollektiven und weiteren Dosierungen nötig. Die Studie zeigt, dass ein unkontrollierter CBD-Gebrauch mit Vorsicht zu genießen ist.