Lauterbachs Apothekenreform soll Millionen einsparen |
Alexander Müller |
07.11.2023 17:55 Uhr |
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant einen Bürokratieabbau im Gesundheitswesen. / Foto: IMAGO/IPON
Die Liberalisierungspläne des Ministers waren im Vorfeld des Deutschen Apothekertags (DAT) erstmals bekannt geworden. Sie sehen unter anderem eine Erhöhung der Anzahl möglicher Filialapotheken pro Hauptapotheke mit geringeren Auflagen sowie vereinfachte Gründung von Zweigapotheken in strukturschwachen Gebieten vor. Außerdem sollen Vertretungsmöglichkeiten für PTA eingeführt werden, wenn ein Approbierter oder eine Approbierte telepharmazeutisch beraten kann. Flexiblere Öffnungszeiten und eine Honorarreform zugunsten strukturschwacher Standorte sowie die Entbürokratisierung stehen ebenso auf Lauterbachs Liste.
Beim Reformprojekt mit dem Titel »Versorgungssicherstellung und Fachkräftesicherung in Apotheken« hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) angekündigt, bis Ende des Jahres Vorschläge auszuarbeiten, die gesetzliche Umsetzung soll voraussichtlich im dritten Quartal 2024 erfolgen. Die wesentlichen Punkte sind jetzt im Eckpunktepapier zum Bürokratieabbau aufgeführt, ohne dass hierin der Zeitplan oder das Gesetzesvorhaben weiter konkretisiert würde.
Es gelte, den Ausgleich zu finden zwischen der notwendigen Bürokratie und dem Anliegen, die Zeit lieber für die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu nutzen, heißt es einleitend im Eckpunktepapier. Darüber hinaus seien erhebliche Potenziale zu heben, um die Versorgung zu stärken.
Und tatsächlich beziffert das BMG in der Übersicht jeweils die konkreten Einsparungen, die man sich im Ministerium aus den insgesamt 72 Maßnahmen erhofft, von denen vier die Apothekenreform betreffen. Unter dem Schlagwort »Bürokratieabbau in Apotheken« hat sich das BMG vorgenommen: »Überprüfung der regulatorischen Anforderungen an Apotheken mit dem Ziel der Sicherstellung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung, der Fachkräftesicherung sowie der Anpassung an aktuelle Anforderungen.« Laut Plan sind Gesamteinsparungen von 9 Millionen Euro jährlich möglich.