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Pandemie-Verlauf

Lauterbach wegen Warnung vor »Killervariante« in der Kritik

Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) erntet für seine Warnung vor einer möglichen Killervariante des Coronavirus heftige Kritik. Lauterbach hatte sich in der «Bild am Sonntag» über Omikron-Subvarianten, die sich gerade entwickelten, geäußert. «Es ist durchaus möglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist. Das wäre eine absolute Killervariante», sagte der SPD-Politiker.
dpa
PZ
19.04.2022  09:58 Uhr
Lauterbach wegen Warnung vor »Killervariante« in der Kritik

Demnach könnte im Herbst auch die inzwischen weitgehend aufgehobene Maskenpflicht in Innenräumen wieder eingeführt werden, so Lauterbach. Wegen steigender Zahlen und wahrscheinlicher neuer Mutationen werde man bis dahin das Infektionsschutzgesetz noch einmal überarbeiten müssen. Es könne dann durchaus wieder nötig sein, das Maskentragen in Innenräumen zur Pflicht zu machen, sagte Lauterbach. Maskenpflichten sind nach dem aktuell gültigen Infektionsschutzgesetz nur noch in wenigen Bereichen wie Arztpraxen oder öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Um weitergehende Maßnahmen anordnen zu können, müssen die Bundesländer per Landtagsbeschluss Regionen zu Hotspots erklären. Auch diese Hotspot-Regel und die Maskenpflicht in Praxen, Bussen und Bahnen dürfen laut Gesetz aber nur noch bis zum 23. September angewandt werden.

Außerdem rechnet Lauterbach damit, dass ein an die Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff ab September eingesetzt werden kann. «Wir besorgen Impfstoff, der vor den Omikron-Varianten schützt. Den erwarten wir im September», sagte Lauterbach der «Bild am Sonntag» weiter.

Der Virologe Hendrik Streeck kritisierte Lauterbach und sagte der «Bild»: Eine Variante so ansteckend wie Omikron und so gefährlich wie Delta ist nicht unmöglich, aber das ist noch lange keine «Killervariante».» Streeck meinte zudem: «Deutschland hat eine hohe Impfquote und etliche Genesenen und damit einen guten Basis-Schutz.»

Angst als schlechter Ratgeber

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte der Deutschen Presse-Agentur, Angst sei ein schlechter Ratgeber. «Deshalb sollte der Bundesgesundheitsminister apokalyptische Prophezeiungen unterlassen. Das heißt nicht, unvorbereitet in den Corona-Herbst zu gehen.»

Die liberale Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus sagte der «Bild», sie halte es für «nicht zielführend, bereits jetzt die Möglichkeit einer schwerwiegenderen Virusvariante zu diskutieren». Wissenschaftlich belegt sei, dass das Coronavirus schnell mutiere. «Ob es sich dabei um eine gefährliche Variante handelt, kann heute niemand prognostizieren.»

Das sieht der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, ähnlich. «Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen», sagte Kluge, der auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist, der Funke Mediengruppe (Online Montag, Print Dienstag). «Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist.»

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