Lauterbach setzt auf Prävention in Apotheken |
Über die Umsetzung beriet er heute mit Vertretern der Apotheker, Ärzte und Kassen. Mit dabei waren Professor Martin Schulz, Geschäftsführer Arzneimittel bei der ABDA, der Berliner Kardiologe Benny Levenson sowie Professor Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband sowie verschiedene medizinische Fachgesellschaften sind demnach beteiligt, waren heute beim Termin aber nicht anwesend. Anfang Oktober hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) ein Impulspapier zum Thema vorgelegt. Ärzteverbände hatten Lauterbachs Pläne kritisiert. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, warnte, Apotheken seien keine »Arztpraxen to go«. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, bezeichnete die Pläne im Vorfeld als »absurd« und »unausgegoren«.
Alle Beteiligten sollen nun Vorschläge zur konkreten Umsetzung machen, die in den Gesetzentwurf einfließen sollen. Über das Programm werde die Öffentlichkeit umfassend informiert, kündigte Lauterbach an. Auch das geplante neue Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) werde die Kampagne begleiten.
»Die Apothekerschaft begrüßt die Initiativen des BMG zur Früherkennung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen inklusive der engeren Einbindung von Apotheken«, stellte ABDA-Geschäftsführer Schulz heraus. Die Menschen fühlten sich sicherer, wenn Ärzte und Apotheker sich abstimmten und gemeinsam zu ihrem Wohle agierten. Dieses Zusammenspiel sei bereits im interprofessionellen Medikationsmanagement ARMIN in Sachsen und Thüringen eindeutig nachgewiesen worden. Nur ein fachliches Mit- statt ein Gegeneinander sei zielführend, wie zum Beispiel bei Bluthochdruck mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und bei Diabetes mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Je breiter die Basis des Angebotes zur Früherkennung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei, desto besser seien die Erfolgsaussichten, gefährdete Menschen frühzeitig zu identifizieren. Wichtig sei zudem eine grundlegende Stabilisierung der Apotheken. »Nur dann können Apotheken neben der Grundversorgung neue Ideen aufgreifen und umsetzen«, machte Schulz deutlich.