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DAT-Diskussion

Lauterbach im Stimmungstief

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kam per Videoschalte mit für die Apothekerschaft unliebsamen Vorschlägen statt mit lang ersehnten Antworten zum Deutschen Apothekertag (DAT). Die Stimmung war explosiv.
Ev Tebroke
27.09.2023  17:25 Uhr

Apotheken als Abgabestellen?

Overwiening stellte klar: »Diese Vorschläge müssen komplett vom Tisch!« Sie seien hochbrisant und hochgefährlich. Wer diese als gut interpretiere, habe vom Versorgungsalltag keine Ahnung. Die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke, warf dem Minister eine Low-Budget-Haltung vor. Nach so vielen Jahren Stillstand bei der Anpassung der Vergütung brauche es endlich eine Erhöhung. »Ihr Konzept der Filialen, das sind Abgabestellen.« Das seien Apotheken zweiter Klasse. Es gehe um Beratung, um Management, um Interaktion. »Sie als Arzt müssten wissen, was Apotheker leisten.«

Lauterbach wehrte ab. Die geplanten zusätzlichen Filialen seien keine Abgabestellen. Die Filiale sei ja telepharmazeutisch mit der Hauptapotheke verbunden, eine »hochqualifizierte apothekerliche Beratung« sei somit gewährleistet. Es gehe darum, nicht mehr in jeder Filiale auch Rezepturen oder Notdienste anbieten zu müssen. Es sei eben nicht mehr verpflichtend. »Sie verlieren nichts, was Sie nicht schon hätten, es kämen lediglich Möglichkeiten hinzu«, so der Minister.

Hannes Müller, Mitglied im Vorstand der Bundesapothekerkammer (BAK), wollte von Lauterbach wissen, wie er sich denn bei dieser schlechten Vergütungslage bitteschön mehrere neue Filialen leisten können solle, wenn er noch nicht einmal den Kredit für seine Hauptapotheke abbezahlt habe? Und dann käme jetzt auch noch Konkurrenz, die ihm mit günstigeren Strukturen seine Leistung strittig mache. Lauterbach ging darauf jedoch nicht weiter ein.

Freiberuflichkeit bleibt unumstritten

Angesprochen auf seine Meinung, ob er denke, dass Apotheker gut verdienten, sagte Lauterbach, er wisse um die Einkommensspreizung zwischen etwa Stadt und Land. Die Zahlen, mit denen das Ministerium hinsichtlich einer Honorarreform »offiziell« arbeite, sei ein durchschnittlicher Reinertrag von 166.000 Euro. Aber eben ungleich verteilt. Mit der von ihm angekündigten Honorarreform soll auch geschaut werden, für was wie vergütet werde. Die kaufmännische Leistung etwa müsse anders gewichtet honoriert werden. Leistungen wie Beratung und Prävention seien hingegen unterhonoriert.

Was seine Position zur Freiberuflichkeit betrifft, so betonte Lauterbach, er stimme hier seinem Kollegen Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister in NRW, ganz klar zu. Das Gebot der Freiberuflichkeit ist in seinen Augen unumstritten. Die Ausweitung des Mehrbesitzes sei ein »Angebot an die Apothekerinnen und Apotheker«.

Kai Christiansen, Kammerpräsident in Schleswig-Holstein, wollte wissen, ob Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) gelogen habe, als er unlängst eine Erhöhung des Fixums in Aussicht gestellt hatte. Lauterbach sagte, er werde mit seinem Kollegen noch viel zum Thema Stärkung der Apothekenversorgung diskutieren. »Aber sicher nicht öffentlich.«

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