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Arzneimittel-Therapiesicherheit

»Lassen Sie uns offen über Fehler sprechen«

Fehler passieren, das ist menschlich. Doch man sollte sie nicht unter den Teppich kehren, sondern aus ihnen lernen und Maßnahmen treffen, dass sie nicht noch einmal passieren. Für einen offenen Umgang mit Medikationsfehlern wirbt nun eine Kampagne der »Apotheken Umschau« – und verweist auf die Bedeutung der Apotheke vor Ort als zentrale Säule zur Fehlerprävention.
Daniela Hüttemann
11.07.2024  14:00 Uhr

AkdÄ-Präsident überlässt Interaktionscheck lieber Apothekern

Dafür gab es große Zustimmung von Professor Dr. Wolf-Dieter Ludwig, niedergelassener Onkologe und Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Er findet Karl Lauterbachs Pläne »skandalös, wenn auch nicht überraschend«. »Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch dumm«, fand er klare Worte.

»Ich verstehe meine Kollegen nicht, die aus Eitelkeit meinen, sie wüssten besser als Apotheker über Neben- und Wechselwirkungen Bescheid«, besonders im Hinblick auf die vielen neuen Medikamente. Er selbst sei »heilfroh«, dass er keinen Interaktionscheck in seiner Praxis durchführen müsse, das sei Aufgabe der Apotheke und klappe sehr gut. Es gehe um die beste Versorgung und Sicherheit der Patienten, was doch ein gemeinsames und oberstes Ziel sei. »Wir brauchen eine enge Zusammenarbeit und gute Kommunikation zwischen den Berufsgruppen, aber auch eine bessere Publikation und fachliche Bewertung (potenzieller) Fehler).«

Dabei helfen Plattformen wie das CIRS-Netzwerk (Critical Incident Reporting System), in dem Ärzte, aber zum Teil auch Apotheker und Pflegekräfte Fehler anonym melden und miteinander analysieren können. In NRW sind dort auch die beiden Apothekerkammern beteiligt. Ludwig appellierte zudem an Apotheker und Ärzte, Medikationsfehler und Nebenwirkungen an die Arzneimittelkommissionen zu melden.

Fehler melden und analysieren

»Fehler passieren! Das kann man leider niemals ganz ausschließen«, sagte auch die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll in einer Videobotschaft. Um Fehler zu vermeiden, müssten auch Arbeitsabläufe so gestaltet werden, dass Pflegekräfte zum Beispiel das Stellen von Medikamenten mit Sorgfalt und unter möglichst wenig Druck erledigen können. Fehlervermeidung funktioniere nur im Team, und zwar interdisziplinär.

Das Thema in die Öffentlichkeit will nun die »Apotheken Umschau« tragen. Im Titelthema der kommenden Ausgabe heißt es »Finde den Fehler«. Es umfasst Interviews, echte Fälle, wichtige Informationen zur

Arzneimitteltherapie und Medikationsanalyse sowie eine Checkliste im Postkartenformat für den Arzneischrank. Dazu gibt es eine Sonderausgabe »Über Fehler reden« mit 16 persönlichen Fehler-Geschichten und weiteren Artikeln. Patienten finden zudem Informationen und einen ersten Wechselwirkungscheck unter www.richtig-einnehmen.de.

Eine Sicherheitskultur zu etablieren, brauche einen langen Atem, so Wort & Bild-Experte Kolpatzik. Der Verlag wolle das Themen über die kommenden Jahre vertiefen, um bei den Patienten einen achtsamen und mündigen Umgang mit ihrer Arzneimitteltherapie zu fördern.

Auf die Journalisten-Frage, wie häufig denn mittlerweile Medikationsanalysen in Apotheken durchgeführt werden, antwortete ABDA-Präsidentin Overwiening, dass mittlerweile 40 Prozent der Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen anbieten. Dafür brauche es nicht nur einen neuen Workflow, sondern auch noch mehr Verständnis und Nachfrage auf Patientenseite. »Wir bauen das gern weiter aus, sofern es auch weiter Apotheken mit Apothekern gibt«, so Overwiening mit Blick auf die Apothekenreformpläne. 

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