Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Lenacapavir

Langwirksame HIV-Therapie 2.0

Die Europäische Kommission hat das langwirksame HIV-Medikament Lenacapavir (Sunlenca®, Gilead) zugelassen. Es ist der erste Vertreter der Kapsid-Inhibitoren und wird nach einer oralen Einleitungsphase nur zweimal im Jahr als subkutane Injektion gegeben.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 25.08.2022  11:00 Uhr

Zur Behandlung von HIV-Infizierten ist seit Mai 2021 bereits ein langwirksames Therapieregime verfügbar. Es besteht aus dem Integrasehemmer Cabotegravir (Vocabria®) und dem nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTI) Rilpivirin (Rekambys®). Die beiden Mittel werden in den Monaten 1 und 2 intramuskulär injiziert, jeweils ein Medikament in eine Gesäßseite. Danach erfolgen die intramuskulären Gaben im Zweimonats-Abstand. Ursprünglich war eine 28-tägige orale Einleitungsphase vorgeschaltet, die aber nicht mehr erforderlich ist.

Was den zeitlichen Abstand der Injektionen betrifft, setzt Lenacapavir noch einen drauf. Die Behandlung beginnt mit einer 14-tägigen oralen Einleitungsphase in Form von Filmtabletten à 300 mg. Anschließend muss der Wirkstoff nur noch alle sechs Monate subkutan gespritzt werden, wofür eine Injektionslösung mit 464 mg verfügbar ist. Zugelassen ist Sunlenca zur Behandlung von Erwachsenen mit einer multiresistenten HIV-1-Infektion, bei denen kein anderes supprimierendes, antivirales Regime zusammengestellt werden kann.

Lenacapavir ist der erste Vertreter der neuen Wirkstoffklasse der Kapsid-Inhibitoren. Das Kapsid von HIV ist eine kegelförmige Proteinhülle, die das virale Genom und virale Enzyme enthält. Es ist essenziell für die Virus-Replikation. Lenacapavir bindet direkt an die Monomere des Kapsids und stört damit dessen Funktion. Gilead zufolge hemmt Sunlenca im Gegensatz zu den meisten antiretroviralen Wirkstoffen, die nur auf eine Phase der viralen Replikation einwirken, HIV-1 in mehreren Phasen seines Lebenszyklus und weist keine bekannte Kreuzresistenz zu anderen bestehenden Arzneimittelklassen auf.

Basis der Zulassung sind die Daten der doppelblinden, placebokontrollierten Phase-II/III-Studie CAPELLA an stark vorbehandelten Patienten mit multiresistenter HIV-1-Infektion. 81 Prozent der Teilnehmer, die Lenacapavir zusätzlich zu einem optimierten Hintergrundregime erhielten, erreichten in Woche 26 eine nicht nachweisbare Viruslast (< 50 Kopien/ml). Zudem erzielten sie einen durchschnittlichen Anstieg der CD4-Zahl von 81 Zellen/µl. Insgesamt wurde die Therapie gut vertragen. Als häufigste Nebenwirkungen traten Reaktionen an der Injektionsstelle und Übelkeit auf.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa