Langsam, aber sicher zum Ziel |
Gesunde Mahlzeiten lassen sich im Arbeitsalltag zumindest anfangs häufig nur schwer umsetzen, vor allem bei unregelmäßigen Arbeitszeiten sowie im Schicht- und Außendienst. In der Anfangszeit können hier Formula-Diäten helfen, durch definierte Kalorienportionen die Energiezufuhr unter Kontrolle zu halten und sich an den neuen Mahlzeitenrhythmus zu gewöhnen.
Weniger Evidenz gibt es für verschiedene Medizinprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel, die etwa Nahrungsfette im Darm binden und so deren Resorption vermindern sollen. Gleiches gilt für Quellmittel, die durch eine Füllung des Magens das Sättigungsgefühl verstärken sollen. Gleichwohl können sie mit Nebenwirkungen einhergehen. Erstere können bei fettreicher Ernährung zu unangenehmen Fettstühlen führen, Letztere bei zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und/oder Schluckstörungen an falscher Stelle (Speiseröhre) aufquellen oder im Magen-Darm-Trakt zu Verschlüssen führen.
Apothekenkunden mit starkem Übergewicht/Adipositas und bestehenden Grunderkrankungen sollten bereits vor dem Start der Umstellung Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Denn eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und eine Gewichtsabnahme können, etwa bei Patienten mit Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck, eine Anpassung der Medikation erforderlich machen.
Andere müssen darauf achten, bestimmte Nährstoffe in ausreichender Menge zu erhalten. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen bis unter 65 Jahren eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, gesunden Älteren von 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht , damit der Körper nicht auf seine eigenen Eiweißreserven zurückgreift. Ausnahmen gelten bei eingeschränkter Nierenfunktion. Wer etwa an Osteoporose leidet, muss auf eine ausreichende Vitamin-D- und Calcium-Versorgung achten. In manchen Fällen kann daher auch eine Ergänzung von bestimmten Vitaminen und/oder Mineralstoffen sinnvoll sein.