Pharmazeutische Zeitung online
Schlafmangel

Kreatin statt Kaffee zur Leistungssteigerung?

Kreatin kann beim Muskelaufbau von Sportlern helfen. Zur Wirkung im Gehirn gibt es bislang weit weniger Untersuchungen. Nun zeigt eine Studie bestimmte Auswirkungen auf die Hirnleistung.
dpa
06.05.2024  10:30 Uhr

Eine hohe Dosis Kreatin verbessert einer Studie zufolge kurzfristig die Hirnleistung bei Schlafentzug. In dem Versuch schnitten 15 Erwachsene bei Tests während einer durchwachten Nacht deutlich besser ab, wenn sie zuvor Kreatin bekommen hatten. Studienleiter Dr. Ali Gordjinejad vom Forschungszentrum Jülich warnt jedoch zugleich davor, das nun selbst auszuprobieren. Die Studienergebnisse wurden bereits Ende Februar in »Scientif Reports« veröffentlicht, doch erst kürzlich machte das Forschungszentrum Jülich in einer Pressemitteilung darauf aufmerksam.

Dies sei eine sehr gute, weiterführende Studie, die eine prinzipielle Wirkweise von Kreatin belege, kommentiert Professor Dr. Peter Young, Schlafexperte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Die Studie habe jedoch den langfristigen Lernerfolg nicht geprüft. Schlafentzug vermindere zudem nicht nur die Hirnleistung, sondern schade auch dem Herz-Kreislauf-System.

Die Substanz Kreatin (nicht zu verwechseln mit dem Keratin in Haaren und Fingernägeln) wird im Körper hergestellt und vor allem durch Fisch und Fleisch aufgenommen. Viele Sportler nutzen sie, um den Muskelaufbau zu steigern. Es spielt aber auch eine wichtige Rolle im Gehirn.

Einige Gramm Kreatin pro Dosis

In der Studie wurden acht Frauen und sieben Männer von 20 bis 28 Jahren über Nacht wachgehalten und mussten kleine Aufgaben lösen, sich etwa Wortpaare merken oder rechnen. Alle bekamen vor einer Nacht Kreatin, vor einer anderen ein Placebo. In der Studie wurden 0,35 Gramm Kreatin pro Kilo Körpergewicht gegeben – das wären bei einem 80 Kilogramm wiegenden Menschen 28 Gramm.

Ergebnis: Schon ab der dritten Stunde nach Einnahme des Kreatins zeigte sich ein positiver Effekt auf den Hirnstoffwechsel und die kognitive Leistung. Er dauerte bis zu neun Stunden an, dem Studienende. Insbesondere die Verarbeitungsleistung und das Kurzzeitgedächtnis hätten sich verbessert, schreibt das Team im Journal «Scientific Reports».

Die Forscher beobachteten per spezieller Magnetresonanzspektroskopie, wie der Schlafentzug und Kreatin den Hirnstoffwechsel änderten. Schlafmangel habe die Menge einer für die Energieversorgung wichtigen Kreatin-Verbindung (Kreatinphosphat) im Hirn reduziert, sagt Gordjinejad. Mit der Gabe einer hohen Dosis Kreatin sei diese Abnahme verhindert worden. «Der Treibstoff nahm nicht mehr ab, sondern wurde nachgefüllt.»

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa