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Arzneimittelverordnungsreport

»Kostenanstieg, kein Verordnungsanstieg«

In den vergangenen zehn Jahren sind die Jahrestherapiekosten um etwa das Sechsfache angestiegen, wie aus dem aktuellen Arzneimittelverordnungsreport hervorgeht. Starke Zunahmen sind dabei unter anderem bei den Onkologika und Dermatika zu verzeichnen.
Carolin Lang
16.09.2020  17:04 Uhr
»Kostenanstieg, kein Verordnungsanstieg«

Obwohl die Zahl der Verordnungen seit Jahren etwa gleichbleibend sei, stiegen die Kosten, wie Professor Ulrich Schwabe vom Pharmakologischen Institut Heidelberg bei der gestrigen Vorstellung des Arzneimittelverordnungsreports (AVR) 2020 betonte. Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sind 2019 um 5,4 Prozent auf 43,4 Milliarden Euro angestiegen. Als eine Hauptursache dafür sieht Schwabe hochpreisige, patentgeschützte Arzneimittel.

Seit 2010 seien die Jahrestherapiekosten um das Sechsfache angestiegen, berichtete er. Das gelte besonders für Onkologika, bei denen die Kosten 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent gestiegen sind. Der zweitstärkste Anstieg ist mit 13,5 Prozent bei den Dermatika zu beobachten. Schwabe führt das vor allem auf die zunehmenden Kosten bei der Psoriasis-Therapie zurück, bei der vergleichsweise teure Antikörper seit einigen Jahren vermehrt zum Einsatz kommen. Auch die Ausgaben für Immunsuppressiva (+7,5 Prozent) sowie für die Antithrombotika (+ 10 Prozent) stiegen deutlich.

Ausbeute der frühen Nutzenbewertung

Die hohen Arzneimittelpreise stünden in keiner erkennbaren Relation zum erzielten therapeutischen Fortschritt, urteilen die Report-Herausgeber laut einer Pressemitteilung des Verlags Springer Medizin, in dem die Analyse erscheint. Denn nach zehn Jahren Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) zeige eine Analyse der frühen Nutzenbewertung, dass nur in 45 Prozent der Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ein belegter Zusatznutzen konstatiert wurde. Eine besondere Herausforderung für die Nutzenbewertung seien hochpreisige Arzneimittel für die Gentherapie und andere neuartige Therapien.

Trotzdem sei das AMNOG finanziell erfolgreich gewesen, denn 2019 sind über die Erstattungsbeträge 3,6 Milliarden Euro eingespart worden. Zusätzliche Einsparungen von rund 8,2 Milliarden Euro wurden außerdem durch Festbeträge und 5 Milliarden Euro durch Rabattverträge erreicht.

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