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Pharmazeuten und Mediziner

Kompetenzen des anderen kennen 

Um die Weichen für eine erfolgreiche Kooperation von Arzt und Apotheker bereits im Studium zu stellen, startet Anfang November ein Projekt zur »interprofessionellen Zusammenarbeit« in Berlin. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Freie Universität bringen dabei Medizin- und Pharmaziestudierende zusammen.
Carolin Lang
28.10.2020  18:00 Uhr
»Über den Tellerrand schauen und Hierarchien aufbrechen«

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PZ: Was können Mediziner und Pharmazeuten voneinander lernen?

Seeger: Die Studierenden sollen vielmehr etwas übereinander als voneinander lernen und die Bewegründe sowie den Entscheidungsspielraum des anderen kennenlernen. In dieser Hinsicht besteht aktuell ganz viel Nachholbedarf. Die Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker gestaltet sich hier oft schwierig, was unter anderem daran liegt, dass sie den Arbeitsalltag und die Anforderungen des anderen nicht kennen.

J. Schulz: Das ist richtig. Tritt beispielsweise eine Arzneimittel-Interaktion auf, muss das nicht zwangsweise ein Fehler des Arztes sein – eventuell gab es einfach keine andere Option. Umgekehrt ist es sinnvoll für einen Arzt zu verstehen, weshalb der Apotheker beispielsweise Formalien auf einem Rezept bemängelt, die zum Beispiel für die exakte Darreichungsform essenziell sind.

PZ: Wo sehen Sie die Probleme in der aktuellen Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker?

Gehrke-Beck: Der Kontakt zwischen Arzt und Apotheker im Arbeitsalltag beläuft sich häufig nur auf Situationen, die schiefgelaufen sind. Dabei geht leider häufig unter, dass die Zusammenarbeit oft auch sehr gut klappt. In vielen Fällen arbeiten beide Seiten super zusammen, ohne es zu bemerken. Nebenbei gibt es systemische Probleme, die eine Zusammenarbeit erschweren. Unser Gesundheitswesen ist sehr fraktioniert und nicht darauf ausgelegt, dass Arzt und Apotheker dauerhaft zusammenarbeiten.

Behrend: Da stimme ich zu. Es müsste auch von offizieller Seite mehr Anreize dafür geben, zusammenzuarbeiten. Das Problem können wir aber von universitärer Seite nicht lösen. Wir können beiden Professionen nur zeigen, dass ein erfolgreiches Miteinander viele Vorteile mit sich bringt.

PZ: Welche Chancen sehen Sie in einer interprofessionellen Zusammenarbeit?

Behrend: Einige Studien belegen, dass eine interprofessionelle Zusammenarbeit sowohl die Patientenzufriedenheit als auch die Arbeitszufriedenheit in den Gesundheitsprofessionen erhöht. Befürworter gehen außerdem davon aus, dass die Patientensicherheit zunimmt, da eine gute Kommunikation das Fehlerpotenzial reduziert.

Seeger: Hier gibt es auch viel Potenzial für Verbesserungen im stationären Bereich. So können Arzt und Apotheker eine Therapie gemeinsam besser auf den Patienten abstimmen, anstatt lediglich standardisierten Therapieschemata zu folgen. Kurz gesagt: interprofessionelle Zusammenarbeit fördert die Arzneimitteltherapiesicherheit – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

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