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SARS-CoV-2 im Aerosol

Kommt ein Virus geflogen…

Winzige Tröpfchen, die SARS-CoV-2-Infizierte als Aerosol ausatmen, spielen offenbar eine erhebliche Rolle bei der Übertragung des neuen Coronavirus. Eine neue Studie zeigt, dass diese Aerosole sehr lange in der Luft stehen bleiben.
Annette Mende
16.05.2020  10:00 Uhr

Singen und Musizieren als Risikofaktoren?

Beides zusammen sind schlechte Nachrichten für alle Sänger, die aufgrund der Coronakrise gerade nicht singen dürfen. Denn Singen ist erstens meistens ziemlich laut und betont zweitens die Vokale im gesungenen Text, sodass es mit einer erheblichen Aerosolbelastung einhergehen dürfte. In ihrem Artikel in »Scientific Reports« verweisen Asadi und Kollegen auf eine Studie aus dem Jahr 1968, in der Mediziner der University of Texas in Dallas die Menge der beim Singen abgegebenen Aerosolpartikel erfassten, um zu beurteilen, welche Rolle Gesang bei der Übertragung der Tuberkulose spielt (»American Review of Respiratory Disease«, DOI: 10.1164/arrd.1968.98.2.297). Demnach werden beim Singen sechsmal mehr Partikel freigesetzt als beim normalen Sprechen – in etwa so viele wie beim Husten.

Sicherlich lässt sich aufgrund einer Studie aus dem Jahr 1968 nicht entscheiden, wann das Probe- und Auftrittsverbot für Chöre und Sänger aufgehoben werden kann. Hierzu wird es wohl auch aktuelle Untersuchungen geben müssen. Ein Fallbericht im »Morbidity and Mortality Weekly Report« der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC bestätigt jedoch die Befürchtung, dass beim Chorsingen die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 extrem hoch ist: In einer zweieinhalbstündigen Probe steckte im Landkreis Skagit, Washington, ein einziger infizierter Chorsänger mit nur leichten Symptomen 53 weitere der anwesenden 61 Personen an. Von diesen erkrankten drei so schwer, dass sie hospitalisiert werden mussten; zwei starben.

Für Musiker, die Blasinstrumente spielen, läuft derzeit eine Studie in Bamberg. Denn auch bei diesen Instrumentalisten wird vermutet, dass sie beim Spielen mehr Aerosol freisetzen als beim Atmen. Wie der »Bayerische Rundfunk« vor Kurzem berichtete, untersuchen Experten einer Erlanger Firma für Strömungsmechanik zusammen mit zwei Wissenschaftlern des Freiburger Instituts für Musikermedizin derzeit bei Mitgliedern der Bamberger Symphoniker die Luftströme, die beim Spielen aus einem Blasinstrument entweichen.

Man gehe allerdings davon aus, dass dabei kaum Aerosole freigesetzt würden, da der Luftstrom im Instrument gebremst werde, zitiert der »BR« Marcus Axt, den Intendant des Orchesters. Die Studie ist noch nicht abgeschlossen. Erste Ergebnisse bestätigten jedoch laut Bericht die Erwartungen. Für Hobby- und Berufsmusiker könnte das bedeuten, dass sie womöglich früher als ihre singenden Kollegen wieder auf die Bühne dürfen.

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