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Schmerzmittel-Verordnungen

Kommt die Opioid-Krise auch nach Deutschland?

Aufgrund von massenweise verordneten starken Schmerzmitteln brach die Opioid-Krise in den USA aus. Wie groß ist das Risiko, dass sich die Geschichte in Deutschland wiederholt? Dem ist ein Recherchekollektiv nachgegangen. Es gibt demnach ein Risiko. Aber auch gute Nachrichten, und zwar zu den von Apotheken abgegebenen Mengen.
AutorKontaktCornelia Dölger
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 17.09.2024  16:20 Uhr
Kommt die Opioid-Krise auch nach Deutschland?

»Opioide in Deutschland: Sucht auf Rezept« titelt der »Spiegel« heute und beim ZDF heißt es ganz ähnlich »Süchtig auf Rezept: Droht eine deutsche Opioid-Krise?« Den beiden Medien, die Teil des internationalen Rechercheprojekts »World of Pain« sind, liegt eine »exklusive Analyse« des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) vor. Demnach erhielten im Jahr 2022 etwa 6 Prozent der AOK-Versicherten mindestens ein Opioid auf Rezept.

Zitiert wird zudem der jüngste Opioid-Report der HKK für das Jahr 2022, noch unter dem inzwischen verstorbenen Pharmakologen Professor Gerd Glaeske veröffentlicht. Dem zufolge waren die Verordnungen starker Schmerzmittel in den vorangegangenen 24 Jahren sehr stark angestiegen – um 246 Prozent.

Laut »Spiegel« wurden in der Bundesrepublik zwischenzeitlich pro Kopf mehr Opioide verschrieben als in den USA. Jeder zehnte Mensch, der Opioide nimmt, werde süchtig, das belegten Untersuchungen. Laut Schätzungen aus dem Jahr 2021 waren demnach 30.000 Menschen von starken Schmerzmitteln abhängig.

Abgabemengen in öffentlichen Apotheken gesunken

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die jüngsten Zahlen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI), die der Pharmazeutischen Zeitung vorab vorliegen, zeigen dagegen einen Rückgang der Verordnungsmengen in den vergangenen fünf Jahren.

Demnach hat sich die Menge der definierten Tagesdosen von Opioid-Fertigarzneimitteln pro 1000 GKV-Versicherte (DID) von 2019 bis 2023 um etwa 6 Prozent zurückentwickelt: von 15,6 DID auf 14,6 DID. Aus diesen Zahlen lässt sich jedoch nicht ablesen, wie viele Personen genau ein Opioid-Rezept bekommen haben und ob der Einsatz leitliniengerecht erfolgte.

Als evidenzbasiert gilt der langfristige Einsatz von Opioiden vor allem bei tumorbedingten Schmerzen. Das schließt ihren Langzeitgebrauch bei anderen starken Schmerzen jedoch nicht kategorisch aus. Orientierung bietet die S3-Leitlinie »Langzeitanwendung von Opioiden bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen (LONTS)«. Die Mehrheit der mit Opioiden behandelten AOK-Versicherten hatte laut Medienberichten keine Krebsdiagnose.

Zudem zitieren ZDF und »Spiegel« eine aktuelle Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei. Demnach liegen der Bundesregierung »keine Daten zur Anzahl der Opioid-abhängigen Schmerzpatientinnen und -patienten vor«. Ob Deutschland ein Opioid-Problem auf Rezept hat und falls ja, wie groß es ist, lässt sich derzeit also nicht zweifelsfrei sagen.

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