Komasaufen kommt aus der Mode |
Alkohol ist für Kinder und Jugendliche besonders gefährlich. «Da sich der jugendliche Körper noch in der Entwicklung befindet, wirkt das Zellgift Alkohol bei jungen Menschen schneller und schädlicher als bei Erwachsenen», so die BZgA. Schon in kleinen Mengen könne Alkohol erheblichen Schaden anrichten. Massiver Konsum bis hin zu Alkoholvergiftung sei für Heranwachsende «ein gravierendes Gesundheitsrisiko: Durch Rauschtrinken kann das jugendliche Gehirn auf Dauer geschädigt werden».
Nicht nur die Zahl der Komasäufer sinkt – immer weniger Jugendliche trinken überhaupt. Bei einer Befragung der BZgA sagten zuletzt nur noch 57,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, dass sie mindestens einmal im Leben Alkohol getrunken haben. Vor 20 Jahren waren es noch 87 Prozent gewesen. Die These, dass Jugendliche stattdessen zum Beispiel mehr kiffen, stimmt wohl nicht. Die Daten aus den Befragungen der BZgA zeigen keinen deutlichen Anstieg beim Konsum anderer Suchtmittel bei Jugendlichen.
Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung berät Eltern, die sich fragen, wie sie reagieren sollen, wenn ein Jugendlicher sturzbetrunken nach Hause kommt. «Schimpfen hilft gleich schon mal gar nicht», sagt Ritzer-Sachs. «Man sollte dem Kind einen Eimer in die Hand geben und klar machen, dass man jetzt nicht darüber reden möchte, sondern morgen.»
Am nächsten Tag könne man mit dem dann wieder nüchternen Nachwuchs die Ursachen erforschen. Auch dabei sollten Eltern «nicht gleich mit Vorwürfen starten». Besser sei es, offen über eigene Sorgen und negative Erfahrungen zu sprechen. Tipps für Eltern gibt die BZgA hier.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.