Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Studie

Können Laien maligne Melanome erkennen?

Neben dem standardisierten Hautkrebsscreening ist zur Früherkennung von Hautkrebs auch die Selbstuntersuchung der Haut empfohlen. Ob Laien bedenkliche Läsionen als solche erkennen, wurde nun in Australien in einer Studie untersucht.
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 04.07.2024  14:30 Uhr

Nur etwa jeder fünfte Studienteilnehmende, bei dem ein malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) festgestellt wurde, hatte vorab bedenkliche Läsionen identifiziert, wie die Arbeitsgruppe um Dr. Mike Climstein von der Southern Cross University, Bilinga, im Online-Fachjournal »PeerJ« berichtet.

In der standortübergreifenden Querschnittsstudie hatten die Teilnehmenden vor einem Ganzkörper-Hautkrebsscreening einen Fragebogen ausgefüllt, in dem sie mitunter angeben sollten, ob sie eine oder mehrere Läsionen haben, über die sie besorgt sind. Die Fragebögen füllten sie im Wartebereich der Kliniken aus.

Bei insgesamt 143 Männern und 117 Frauen wurden verdächtige Läsionen für maligne Melanome identifiziert und biopsiert. In 83 Fällen (31,9 Prozent) stellten sich diese tatsächlich als solche heraus. Etwa 21,7 Prozent der Betroffenen hatte vorab angegeben, wegen der entsprechenden Läsion besorgt zu sein. Unter den falsch negativen Einschätzungen (n = 65) stuften mehr Männer als Frauen die Läsion als nicht bedenklich ein (66,2 Prozent gegenüber 33,8 Prozent).

Dickere Melanome wurden eher erkannt

Ein invasives malignes Melanom erkannten die Teilnehmer mit größerer Wahrscheinlichkeit richtig als solches als ein Melanoma in situ (27,3 Prozent gegenüber 21,3 Prozent). Letzteres beschreibt das Frühstadium eines malignen Melanoms, bei dem sich die Melanomzellen bislang nur in der obersten Hautschicht befinden und die Basalmembran noch nicht durchbrochen haben. Insgesamt befanden sich die Melanome vor allem am Rücken, an der Schulter und am Oberschenkel.

»In der Literatur wird von Selbsterkennungsraten zwischen 40 und 75 Prozent berichtet. In unserer Studie zeigte sich jedoch, dass weniger als ein Viertel der Teilnehmer (21,7 Prozent Sensitivität) in der Lage war, eine bedenkliche Läsion selbst als malignes Melanom zu identifizieren«, schreibt das Forschungsteam. »Wobei die Tendenz dahin ging, die fortgeschritteneren, dickeren malignen Melanome zu erkennen.«

Da das maligne Melanom, insbesondere wenn es invasiv ist, mit einer hohen Sterblichkeit verbunden sei, führe die Unfähigkeit von Laien, diese Krebsläsionen zu erkennen, wahrscheinlich zu einer verzögerten Behandlung und einem möglicherweise ungünstigen Ergebnis, schlussfolgern sie.

Deutsche Leitlinienempfehlung

Die Autorinnen und Autoren der S3-Leitlinie »Prävention von Hautkrebs« von September 2021 empfehlen neben dem standardisierten Hautkrebsscreening auch die routinemäßige Selbstuntersuchung der Haut. In Bezug auf individuelle Maßnahmen könnte diese eine Erfolg versprechende Methode zur Früherkennung maligner Hauttumoren sein, da sie kostenlos und frei von Unannehmlichkeiten sei, heißt es.

Insbesondere Risikopersonen sollen demnach so geschult werden, dass sie eine Selbstuntersuchung der Haut durchführen können. Die Evidenz sei jedoch hinsichtlich Qualität und Quantität limitiert. Es sei nach wie vor unklar, ob die Selbstuntersuchung zu einem verbesserten Outcome in Bezug auf Morbidität und Mortalität führt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa