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Osteoporose

Knochenaufbauende Medikamente rücken vor

Gemäß der Osteoporose-Leitlinie werden bei Hochrisikopatienten vorrangig knochenaufbauende Medikamente eingesetzt. Ziel ist es, die Knochendichte zu verbessern und das Frakturrisiko zu senken. Erst daran schließt sich eine antiresorptive Therapie an. 
Brigitte M. Gensthaler
23.10.2024  18:00 Uhr
Knochenaufbauende Medikamente rücken vor

Vor einem knappen Jahr erschien die vollständig aktualisierte Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose, die alle postmenopausalen Frauen sowie Männer ab dem 50. Lebensjahr erfasst. »Bei Menschen mit sehr hohem Frakturrisiko sind nun primär osteoanabole Medikamente indiziert«, beschrieb Professor Dr. Heide Siggelkow vom Endokrinologikum Göttingen kürzlich in einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie eine der wichtigsten Änderungen.

Laut Leitlinie werde nunmehr das Drei-Jahre-Frakturrisiko anstelle des Zehn-Jahre-Risikos ermittelt, informierte die Internistin und Endokrinologin. Dieser Zeitraum sei für die Patienten viel besser nachvollziehbar. Eine Basisdiagnostik sei bereits bei Vorliegen eines Risikofaktors indiziert, zum Beispiel eine Wirbelkörper- oder Handgelenksfraktur in der näheren Vergangenheit.

Ebenfalls neu sei die Einteilung in drei Gruppen gemäß des Risikos, innerhalb von drei Jahren eine Schenkelhals- oder Wirbelkörperfraktur zu erleiden, berichtete Siggelkow. In diesen Score fließen – neben persönlichen Risikofaktoren – auch Alter, Geschlecht und Knochendichte am Oberschenkel ein. Mitberücksichtigt werden eine orale Glucocorticoid-Therapie, zum Beispiel bei rheumatischen Erkrankungen, sowie Faktoren, die das Sturzrisiko erhöhen. Zwischen 3 und 5 Prozent werde das Risiko als niedrig, von 5 bis 10 Prozent als hoch und darüber als sehr hoch eingestuft. »Davon hängt die Indikation zu einer spezifischen medikamentösen Therapie ab«, sagte die Ärztin.

Bei sehr hohem Risiko: osteoanabol therapieren

Hochrisiko-Patienten wird eine Therapie mit einem osteoanabolen Medikament empfohlen. Zu den Knochenanbau stimulierenden Stoffen gehören die Parathormon-Derivate Teriparatid und das seit diesem Jahr verfügbare Abaloparatid sowie der Anti-Sklerostin-Antikörper Romosozumab. Diese könnten einen Knochenzuwachs von 20 bis 25 Prozent in einem bis zwei Jahren schaffen, sagte die Ärztin. 

Vorteil für die Patienten: Osteoanabolika reduzieren das Frakturrisiko sehr viel schneller und stärker als peroral verabreichte Bisphosphonate. Allerdings müssen sie sich das Medikament spritzen: subkutan einmal täglich (Teri- und Abaloparatid) oder einmal pro Monat (Romosozumab). »Die Osteoanabolika werden aber nur kurzzeitig über ein bis zwei Jahre eingesetzt«, informierte Siggelkow. Die Therapie mit Teriparatid ist auf 24 Monate beschränkt, die mit Abaloparatid auf 18 Monate und Romosozumab auf zwölf Monate. Eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D gehöre dazu.

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