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Erreger-Steckbriefe

Kleines Hepatitis A bis E

Zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli informiert die Deutsche Leberhilfe über die wichtigsten Fakten und häufigsten Irrtümer der fünf viralen Hepatitis-Erreger.
PZ/Deutsche Leberhilfe
24.07.2020  13:00 Uhr

Steckbrief Hepatitis-E-Virus

Wann wurde das Virus entdeckt?

1983 durch Mikhail S. Balayan

Um was für ein Virus handelt es sich?

Das Hepatitis-E-Virus (HEV) wird auch Orthohepevirus A genannt. Es handelt sich um ein unbehülltes Einzelstrang RNA-Virus mit positiver Strangorientierung. Es gehört zur Familie der Hepeviridae, Gattung Orthohepevirus.

Wie steckt man sich an?

Hierzulande insbesondere durch rohes Fleisch von Haus- und Wildschweinen und Rotwild, gegebenfalls auch durch Erdbeeren und andere Feldfrüchte, die mit Tierfäkalien gedüngt sind. Blutprodukte waren bis vor kurzem eine weitere Übertragungsquelle, aber neue Blutspenden werden inzwischen auf das Virus untersucht. In Entwicklungsländern wird Hepatitis E ähnlich wie Hepatitis A übertragen.

Welche Beschwerden treten auf?

Häufig nur unspezifische Beschwerden, in circa 20 Prozent der Fälle akute Gelbsucht.

Gibt es eine Schutzimpfung?

Hierzulande nein. In China existiert seit 2012 ein Impfstoff, der aber gegen einen anderen Untertyp des Virus gerichtet ist (Genotyp 1). Ob diese Impfung auch gegen unsere hiesigen Hepatitis-E-Viren (Genotyp 3) schützen könnte, ist unklar.

Wie lang ist die Inkubationszeit?

15 bis 64 Tage

Wie erfolgt die Diagnose?

Bluttest auf Antikörper, anti-HEV-IgM und anti-HEV-IgG. Bei konkretem Verdacht kann auch ein direkter Test auf das Erbmaterial des Hepatitis-E-Virus erfolgen.

Ist man nach Ausheilung immun?

Über viele Jahre ja. Ob die Immunität sogar lebenslang hält, ist umstritten, da die Zahl der Antikörper im Lauf der Jahre zurückgeht.

Kann die Infektion chronisch werden?

Chronische Verläufe sind selten und betreffen nur Menschen mit Immunschwäche (zum Beispiel Organtransplantierte, unter Chemotherapie, bei Leukämie etc.).

Was sind die Risiken einer Hepatitis-E-Infektion?

Die Infektion heilt in der Regel folgenlos von selbst aus. Schwere Verläufe bei chronisch Leberkranken sind jedoch möglich. In Afrika und Indien wurde über häufigere Todesfälle bei Schwangeren und Kleinkindern berichtet, wobei dort jedoch ein anderer Untertyp der Hepatitis E verbreitet ist (Genotyp 1). Neurologische Komplikationen, zum Beispiel mit Schmerzen oder Lähmungserscheinungen, wurden in einigen Fällen beobachtet. Menschen mit Immunschwäche sind gefährdet, einen chronischen Verlauf zu bekommen. Chronische Hepatitis E kann in weniger als drei Jahren zu einer Zirrhose führen. Bei Hepatitis E geht man schon nach drei Monaten von einem chronischen Verlauf aus, wenn die HEV-RNA dann immer noch positiv ist.

Was sind die Therapiemöglichkeiten bei Hepatitis E?

Es gibt keine offizielle zugelassene Therapie. Ein antivirales Mittel aus der Hepatitis-C-Therapie, das Ribavirin, kann jedoch auch erfolgreich bei chronischer Hepatitis E oder schweren Akutverläufen eingesetzt werden. Das Ziel ist eine Ausheilung der Hepatitis-E-Infektion.

Was sind die häufigsten Hepatitis-E-Irrtümer?

Verwechslung mit Hepatitis D und der Irrglaube, »das kann man doch nur kriegen, wenn man auch Hepatitis B hat«. Zu glauben, Hepatitis E gebe es nur in fernen Ländern (jeder sechste Bundesbürger war schon einmal mit Hepatitis E infiziert). Zu glauben, das Virus sei nur für Schwangere gefährlich. Zu glauben, es gebe keine Therapiemöglichkeiten. Zu glauben, das Virus werde niemals chronisch.

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