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Schottische Studie

Kinder mit Asthma bei der Covid-19-Impfung bevorzugen

Kinder mit schlecht kontrolliertem Asthma haben ein erhöhtes Risiko, bei einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus zu müssen. Daher sollten diese Kinder bei der Covid-19-Impfung priorisiert werden, fordern schottische Forscher. Zudem sollte die Asthmatherapie intensiviert und besser kontrolliert werden.
Daniela Hüttemann
01.12.2021  11:00 Uhr

Eine schottische Studie hat untersucht, ob Kinder mit Asthma bei einer SARS-CoV-2-Infektion ein höheres Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung oder sogar Tod haben als Kinder ohne Asthma. Dafür untersuchten Forscher die Daten von mehr als 750.000 schottischen Schulkindern im Alter von fünf bis 17 Jahren, die im Rahmen der schottlandweiten Reportplattform Early Pandemic Evaluation and Enhanced Surveillance of Covid-19 (EAVE II) zwischen März 2020 und Juli 2021 erfasst wurden.

Von 63.463 Kindern mit Asthma-Diagnose, hatten 4339 eine laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektion. Von diesen wiederum mussten 67 aufgrund von Covid-19 ins Krankenhaus, was 1,5 Prozent der Infizierten entspricht. Neun mussten auf die Intensivstation oder verstarben. Dagegen waren es von den 40.231 Kindern ohne Asthma, aber mit SARS-CoV-2-Infektion, mit 382, die ins Krankenhaus mussten, prozentual betrachtet weniger schwer erkrankte Covid-19-Patienten (0,9 Prozent).

Die Forscher schauten sich noch genauer an, wie es um die Asthmakontrolle der Kinder stand. Sie berechneten die Prävalenz, wegen Covid-19 stationär behandelt zu werden. War ein Kind innerhalb der vorangegangen zwei Jahre einmal aufgrund von Asthma im Krankenhaus, lag die Hospitalisierungs-Prävalenz aufgrund von Covid-19 bei 548 pro 100.000 Kindern gegenüber 94 pro 100.000 bei kontrolliertem Asthma und 55 pro 100.000 bei Kindern ohne Asthma.

Ein ähnliches Bild ergab sich, wenn als Definition von unkontrolliertem Asthma mindestens zwei Behandlungsrunden mit oralen Corticosteroiden in den letzten zwei Jahren herangezogen wurde. Die Prävalenz dieser Kinder für eine Covid-19-Behandlung im Krankenhaus lag bei 231 pro 100.000.

»Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Studie ist, dass es von entscheidender Bedeutung ist, das Asthma der Kinder unter Kontrolle zu halten, da dies das Risiko einer Covid-19-Krankenhauseinweisung erheblich verringert«, betont der Hauptautor der Studie, Professor Dr. Aziz Sheikh von der Universität Edinburgh. »Die Impfung von Kindern mit schlecht kontrolliertem Asthma bietet einen zusätzlichen wichtigen Schutz vor schwerwiegenden Covid-19-Folgen.« 

Die Forscher, deren Studie heute im Fachjournal »The Lancet Respiratory Medicine« erschienen ist, sprechen sich daher ganz klar dafür aus, Kinder mit unkontrolliertem Asthma bei der Covid-19-Impfung zu bevorzugen. Dies betreffe rund 110.000 Kinder im Vereinigten Königreich.

»Obwohl Kinder von Covid-19 in der Regel weniger stark betroffen sind als Erwachsene, unterstreichen unsere Ergebnisse, wie wichtig es ist, diese Kinder sorgfältig zu überwachen, wenn sie sich mit Covid-19 infiziert haben, und dafür zu sorgen, dass die Kinder ihre vorbeugenden Inhalatoren regelmäßig anwenden, zu Asthmakontrollen gehen und einen aktuellen Aktionsplan für die Asthmabehandlung haben«, betont Mitautor Dr. Ting Shi.

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