»Kern unseres Berufs in den Mittelpunkt stellen« |
Wie soll das also funktionieren? Indem »Frag die Apotheke« die eingehenden Gesundheitsfragen jeweils einem Pool an Experten – derzeit sind dies zehn Apothekerinnen, PTA, Kosmetikerinnen – zuführt und dabei die am besten geeigneten/qualifizierten Experten mit den Fragestellungen matcht. Dieses Zusammenpassen lasse sich anhand bestimmter Frageinhalte herauslesen, erklärte Kuhnert. Für die Fragenden sei keine Registrierung nötig. Wenn eine Frage eingegangen ist, erhält der passende Experte eine Mail. Die Beantwortung erfolge direkt aus dem FDA- Dashboard, das allen angeschlossenen Apotheken – derzeit sind es etwa 150 – zur Verfügung stehe. »Die Antwort kommt binnen 20 Minuten, wir arbeiten aber daran, noch schneller zu werden«, so Kuhnert.
Adressiert sei die webbasierte App an Endkunden, aber auch an Apotheken und weitere Partner aus dem Gesundheitskontext, insbesondere auch an die pharmazeutische Industrie. Ziel sei, die App auf deren Landing-Pages einzubinden. Die Unternehmen sollten die App nutzen und darüber Kontakte zu Apotheken aufbauen. »Die Pharmaindustrie ist dafür prädestiniert«, so Kuhnert. Denn für Hersteller, die mit den lokalen Apotheken zusammenarbeiten, entstehe auf diese Weise »endlich die Möglichkeit, potentielle Kunden im digitalen Raum direkt mit den Apotheken zu verbinden«.
Auch die Privatkunden würden immer in eine direkte Kontaktaufnahme mit Experten aus den Apotheken geleitet. Sie könnten dabei selbst wählen, ob sie persönlich mit einem Experten sprechen (terminierte Videosprechstunde) oder die Frage lieber schriftlich an einen Experten stellen möchten. »Dies geschieht nicht wie bei Foren im öffentlichen Raum, sondern immer über persönliche Kontaktstrecken«, erklärte Kuhnert. In Zukunft solle auch Voicemail abgebildet werden, zudem seien weitere Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Fragenden und Antwortenden geplant.
Natürlich, so Kuhnert weiter, seien eigene Angebote der Apotheken etwa auf Social Media, Websites und Shops, wichtig. Letztlich führten die Portale die Patienten aber eben nur in eine bestimmte Apotheke, etwa zur Abholung bestellter Arzneimittel, zum Impfen oder Testen, zum Produktverkauf. Es müsse aber um mehr gehen. »Apotheke ist mehr als Produkte anzubieten und zu verkaufen. Daher sehe ich in reinen E-Commerce-Plattformen nicht die Lösung für die Branche.«
Gleichwohl soll es auch bei »Frag die Apotheke« mittelfristig um den Verkauf von Produkten gehen, allerdings sei dieses Ziel nachgeordnet, so Kuhnert. »Zunächst einmal geht es um die bestmögliche Beratung und um Vertrauensaufbau, wie auch in der analogen Welt«, so Kuhnert. Zum Jahresende solle in einem zweiten Schritt der Verkauf angegangen werden. Mit dem so genannten »Guided shopping« solle dann die Version 1.0 fertiggestellt sein.