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Ampel-Aus

Keine Wahlempfehlung, aber…

Das Ampel-Aus kam für die Apotheken um fünf vor zwölf, meint DAV-Chef Hans-Peter Hubmann. Bei der Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Schleswig-Holstein gab er Einblicke in politische Gespräche, seine Hoffnungen in eine neue Regierung und was von den Parteien zu erwarten ist.
Daniela Hüttemann
18.11.2024  09:12 Uhr

Ampel-Aus setzt neue Energie frei

Hubmann bat um Verständnis, dass ein großer Teil der Kommunikation mit der Politik und dem BMG auf vertraulicher Ebene stattfinde. Mit dem Koalitionsbruch könne man berufspolitisch nun mit neuer Energie in die Überzeugungsarbeit gehen – nicht nur auf Verbands- und Bundesebene. Ebenso wichtig bleibe es, dass alle Apothekenteams mit möglichst vielen Politikern sprechen, ob dem Gemeinderat und Bürgermeister oder Landtagsabgeordneten und auch den Medien. Daraus sei bereits eine echte Graswurzelbewegung entstanden, die langsam Wirkung zeige, auch wenn es sich bislang noch nicht in der Honorierung niederschlägt.

Wichtig sei, mit Geschlossenheit und guten Argumenten weiterzumachen, denn die hätten die Apotheken, appellierten Hubmann und auch AVSH-Chef Hans-Günter Lund. An Zahlen und Fakten mangele es nicht. Man solle sich nicht mit einem »Das nehme ich mal mit und schicken Sie mir das doch noch einmal schriftlich« abspeisen lassen, sondern nachhaken, in die Apotheken einladen, ein authentisches Bild von der Arbeit und durchaus auch der BWA geben.

Für viele Forderungen der Apothekerschaft gebe es Analogien. Prominentes Beispiel: Die Diäten der Bundestagsabgeordneten, die sich automatisch erhöhen. Warum also keine Dynamisierung des Apotheken-Fixums? Der Staat verlangt auch eine Gebühr für den Einzug der Kirchensteuer. Warum sollen Apotheken weiterhin kostenlos für die Krankenkassen den Herstellerrabatt und die Patientenzuzahlung eintreiben, zumal für Letztere auch noch Kosten entstehen, da die Patienten zunehmend mit Karte zahlen wollen.

Retaxationen nicht gefallen lassen

Hubmann und Lund appellierten zudem, sich auch kleinste Retaxforderungen der Krankenkassen nicht gefallen zu lassen und Einspruch zu erheben, bei jedem Lieferengpass das auf dem Rezept auch entsprechend zu vermerken und die 50-Cent-Pauschale einzufordern und vor allem auch Rezepturen nicht nach der alten, gekündigten Hilfstaxe abzurechnen, sondern nach realen Preisen. Zumindest hier komme nämlich langsam Bewegung in die Krankenkassen, berichtete Hubmann.

Verhandlungen mit den Krankenkassen seien immer zäh, schwierig und von ungleichen Machtverhältnissen geprägt, doch hätten die Apotheken schon viel in ihrem Sinne in Schiedsverfahren erreicht. Trotzdem sei es Aufgabe des Staates, den Apotheken eine angemessene und auskömmliche Vergütung für ihre Kernleistungen zu gewähren, denn wenn die nicht stimmt wie derzeit, sei es kaum möglich, wie gewünscht mehr zusätzliche Leistungen zu erbringen.

»Dafür fehlen uns einfach die Zeit und das Personal«, so Hubmann und erinnerte auch daran, dass es nicht nur um die Gewinne der Inhabenden geht, sondern auch eine faire Bezahlung der Mitarbeitenden. Nicht zuletzt seien es die Krankenkassen, die immer mehr Apotheker und PTA abwerben für ihre Verwaltung, die mehr als doppelt so viel Anteil an den GKV-Budget hat wie die gesamte Honorierung der Apotheken.

Diskutiert wurde auch eine Einschränkung des Angebots der Hilfsmittel-Clearingstelle (HilmA). Da nur verhältnismäßig wenige Mitgliedsapotheken sie für den elektronischen Kostenvoranschlag (EKV) bei Hilfsmitteln nutzen, aber ein hoher Aufwand mit viel Personalbindung damit verbunden ist, hat der Verband beschlossen, keine Erstellung von EKV mehr anzubieten. Wie AVSH-Geschäftsführer Georg Zwenke informierte, will der Verband stattdessen die Kernkompetenzen Vertragsberatung- und -gestaltung sowie Retaxbearbeitung intensivieren. Das Beratungsangebot bei Fragen zu Hilfsmittelbelieferungen bleibe bestehen.

Der Verband ist auch weiterhin mit dem Hamburger Apothekerverein juristisch aktiv, neben vielen Retaxverfahren unter anderem aktuell auch zur Arzneimittel-Abrechnungsvereinbarung, die neuerdings vorsieht, dass die Apotheken oder ihre Rechenzentren E-Rezept-Datensätze für zehn Jahre speichern sollen. »Wir wissen nicht, warum bei uns und warum so lange und haben die Datenschützer informiert«, so Zwenke.

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