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Pollen, Milben, Tierhaare

Keine Schonzeit für Allergiker

Fast jeder sechste Allergiker hat ganzjährig Symptome. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage unter annähernd 3000 Betroffenen im Auftrag von Sanofi. Professor Dr. Torsten Zuberbier erklärte, warum selbst Pollenallergiker im Winter nicht mehr aufatmen können und warum konsequent behandelt werden sollte.
Elke Wolf
09.11.2023  18:00 Uhr
Keine Schonzeit für Allergiker

Klar, die Hauptsaison für allergische Beschwerden liegt – bedingt durch den Pollenflug – im Frühjahr und Sommer. Doch rund 14 Prozent der Befragten einer repräsentativen Umfrage unter 2965 Personen mit einer oder mehreren Allergien gaben an, im Herbst verstärkt Probleme zu haben. Bei 9 Prozent ist das auch im Winter der Fall. Die Ergebnisse sind Teil des sogenannten Allergieatlas 2023, der bei einer Presseveranstaltung des Unternehmens Sanofi vorgestellt wurde. Danach haben 17 Prozent der Befragten in den vergangenen zehn bis zwölf Monaten durchgehend unter allergiebedingten Beschwerden gelitten, das ist fast jeder Sechste.

Laut Professor Dr. Torsten Zuberbier, Direktor des Instituts für Allergieforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat die jahreszeitenunabhängige Symptomatik mehrere Gründe. »Im Winter kommt es vermehrt zu einer allergischen Rhinitis oder einem allergischen Asthma, aber auch zu Exazerbationen der Neurodermitis gegenüber Innenraumallergenen. Das liegt unter anderem daran, dass Innenräume dann weniger gut durchlüftet sind. Katzenhaare, Schimmelpilze oder Küchenschaben machen etwa Probleme. Es liegt aber auch daran, dass Milben in der Heizsaison ihre Hochphase haben. Durch die Heizung wird der Staub kräftig in die Luft geblasen.«

Der Auslöser der Beschwerden ist mitunter nicht so leicht zu ergründen. Zuberbier nannte die Katzenhaare als Beispiel. Die Sensibilisierung dagegen erfolge oft in der Kindheit. Untersuchungen zeigten, dass die Hälfte der Kinder in der Schulzeit auf Tierhaare sensibilisiert werden, ohne dass sie selbst Haustiere haben. »Das funktioniert allein dadurch, dass sie Kontakt mit den Pullis, Schals und Mützen der Haustier-Mitschüler haben, an denen etwa Katzenhaare sitzen.«

Für die Allergiesymptomatik in den kälteren Monaten machte der Referent zudem den mittlerweile fast ganzjährigen Pollenflug verantwortlich. »In milden Wintern fliegen bereits ab Ende Dezember Haselnusspollen. Das war vor zehn, zwanzig Jahren noch nicht so. Wärmere Temperaturen und mildere Winter begünstigen die frühere und längere Baumblüte. Die Hasel etwa ist besonders anpassungsfähig: Wird es milder, bilden sich die ersten Blütenkätzchen, sinkt die Temperatur wieder ab, legt der Baum eine Pause ein, um anschließend in einer wärmeren Phase wieder weiterzublühen.«

Der Allergologe erinnerte daran, dass nicht nur Pollen, sondern auch Blätter Allergenträger sind. »Herunterfallendes Laub kann durchaus für Probleme sorgen, auch wenn dadurch weniger Allergene in die Luft getragen werden als durch Pollen.« Zuberbier bezeichnete Pollen und erst recht die enthaltenen Allergene als »extrem stabile Strukturen, die noch nach mehreren Jahren sensibilisierend wirken können«. Insofern sei gründliches und häufiges Staubwischen – am besten feucht – nicht nur für Milbenallergiker von Vorteil.

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