Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Großstudie zu Kinderimpfstoffen

Keine Risiken durch Aluminium

Immer wieder werden Bedenken laut, dass Aluminium in Impfstoffen neurologische Folgeschäden auslösen könnte. Eine aktuelle große Kohortenstudie aus Dänemark findet dafür keinerlei Hinweise. Der impfskeptische US-amerikanische Gesundheitsminister kritisierte die Studie scharf und forderte, dass sie zurückgezogen werden solle.
AutorKontaktJohanna Hauser
Datum 14.08.2025  15:00 Uhr

Aluminium wird häufig als Adjuvans in Totimpfstoffen verwendet, um die Immunantwort zu verstärken. Bedenken wegen möglicher neurologischer Folgeschäden durch die Aluminiumexposi­tion führen seit Jahren regelmäßig zu Diskussionen. Ergebnisse aus Tierversuchen schüren diese Bedenken. Hier wird jedoch mit hoch dosierten par­enteralen Verabreichungen über einen längeren Zeitraum gearbeitet. Bei Menschen betrifft dies nur Personen, die durch Dialyse, berufsbedingte Inhala­tion oder intravenöse parenterale Ernährung eine hohe Exposition hatten.

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)  beträgt die duldbare wöchentliche Aufnahmemenge von Aluminium 1 mg/kg Körpergewicht. Der Aluminiumanteil als Adjuvans in Impfstoffen liegt nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts mit 0,113 bis 0,135 mg Aluminiumhydroxid pro Dosis deutlich darunter. Das Europäische Arzneibuch (Ph.Eur.) begrenzt den Aluminiumgehalt auf maximal 1,25 mg pro Dosis.

Aluminiumadsorbierte Impfstoffe, die im frühkindlichen Alter appliziert werden, sind zum Beispiel gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pneumokokken und Hepatitis B gerichtet. Eine Forschungsgruppe um Dr. Niklas Worm Andersson vom Statens Serum Institut in Kopenhagen hat die Langzeitsicherheit aluminiumhaltiger Impfstoffe mit einer Kohortenstudie untersucht und die Ergebnisse im Fachjournal »Annals of Internal Medicine« veröffentlicht.

Mehr als 1,2 Millionen Kinder

Das Team wertete Daten von mehr als 1,2 Millionen Kindern aus, die zwischen 1997 und 2018 in Dänemark geboren worden waren. Die Nachbeobachtung erfolgte bis 2020 oder bis zum Alter von fünf Jahren. Für jedes Kind wurde anhand der erhaltenen Impfungen die Gesamt-Aluminiumexposition bis zum zweiten Lebensjahr berechnet. Diese wurde in Beziehung gesetzt zur Inzidenz von 50 chronischen Erkrankungen (36 Autoimmunerkrankungen, neun atopische/allergische Erkrankungen und fünf neurologische Entwicklungsstörungen). Für jede Erkrankung und für jeden Erkrankungskomplex (autoimmun, atopisch/allergisch, neuro­logisch) errechneten die Forschenden anschließend eine Hazard-Ratio pro 1-mg-Erhöhung der Aluminiumexpo­sition.

Insgesamt war kein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten chronischer Erkrankungen durch eine steigende Aluminiumexposition auszumachen. Bei den einzelnen Erkrankungen kam Asthma bronchiale am häufigsten vor. Hier lag die Hazard-Ratio (HR) bei 0,96, gefolgt von der atopischen Dermatitis (HR 1,02) und allergischer Rhinitis (HR 0,99). In den kombinierten Gruppen ergab sich folgendes Bild:

Die adjustierten HR betrugen

  • für Autoimmunerkrankungen 0,98,
  • für atopische/allergische Erkrankungen 0,99 und
  • für neurologische Entwicklungsstörungen 0,93.

Statistisch gab es somit keine Hinweise auf einen mittleren oder gar starken Risikoanstieg, bis zum fünften Lebensjahr an einer der untersuchten Störungen zu erkranken. Für einige seltene Erkrankungen konnte das Team kleine, relative Risikoanstiege aber nicht ausschließen.

Limitationen der Studie sind unter anderem, dass die Autoren Daten aus der klinischen Routine analysierten und eine echte Randomisierung daher fehlt. Weil sich sowohl die Zusammensetzung der Impfstoffe als auch die Impfempfehlungen während des Studienzeitraums änderten, waren Kinder, die später im Studienzeitraum geboren wurden, durchschnittlich höheren Aluminiumdosen ausgesetzt. Auch hat die Zahl der Diagnosen für mehrere der analysierten chronischen Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten generell zugenommen, darunter Autismus-Spektrum-Störungen und Allergien. Dies könnte zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa