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Gerücht entkräftet

Keine Atemnot durch Masken

Viele Menschen finden das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes unangenehm und haben das Gefühl, dass es die Atmung behindert. Solange keine anstrengende körperliche Arbeit verrichtet wird, stimmt das aber nicht.
Annette Rößler
10.11.2020  07:00 Uhr

Kinder ab der Grundschule

Befürchtungen, wonach der Gasaustausch durch Atemschutzmasken im Alltag so stark eingeschränkt ist, dass es zu Atemnot aufgrund eines »CO2-Staus« kommt, sind somit haltlos. Darauf weist auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf seiner Website hin. Diese Einschätzung ist besonders relevant, da in YouTube-Videos von Gegnern der Coronavirus-Eindämmungsmaßnahmen und in den sozialen Netzwerken zwischenzeitlich Gerüchte kursierten, dass bereits zwei Kinder gestorben seien, weil sie unter der Atemschutzmaske nicht genügend Luft bekommen hätten.

Auch Kinder könnten und sollten Masken tragen, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verhindern, so der BVKJ. Aus entwicklungspsychologischer Sicht sei dies allerdings erst vom Grundschulalter an sinnvoll. Jüngere Kinder griffen eher ständig an die Maske oder spielten mit ihr, sodass sich damit die Infektionsgefahr eher noch erhöhe.

Im Allgemeinen seien für Kinder nicht medizinische Masken beziehungsweise Stoffmasken ausreichend. Von geschlossenen Masken, etwa Staubschutzmasken aus dem Baumarkt, sei dagegen abzuraten. Die Masken sollten der Gesichtsgröße des Kindes angepasst sein und Nase, Mund und Kinn bedecken. Kinder mit chronischen Krankheiten oder einem geschwächten Immunsystem sollten in Absprache mit ihrem Kinder- und Jugendarzt eine medizinische Maske tragen.

Anstrengung vermeiden

Im Alltag kann es somit als belegt gelten, dass Masken keine relevante Einschränkung der Atmung darstellen. Wenn mit einer Maske eine körperliche Anstrengung erfolgt, kann dies das Luftholen allerdings durchaus erschweren. Das ergab eine Studie von Kardiologen der Universität Leipzig um Dr. Sven Fikenzer, die bereits im Juli im Fachjournal »Clinical Research in Cardiology« erschien. Zwölf gesunde junge Männer absolvierten dafür jeweils drei Belastungstests auf dem Fahrradergometer: einen ohne Maske, einen mit OP-Maske und einen mit FFP2-Maske. Dabei überwachten die Forscher die Atemluft und -frequenz sowie die Herzfunktion der Probanden mit diversen Methoden.

Es zeigte sich, dass beide Maskentypen die sogenannte kardiopulmonale Leistungsfähigkeit signifikant reduzierten. Die Atmung war beeinträchtigt, vor allem das Volumen und die höchstmögliche Geschwindigkeit der Luft beim Ausatmen. Das Blut der Probanden säuerte mit Maske bei Belastung schneller an (Laktatbildung). Insgesamt war die maximal mögliche Kraft auf dem Fahrradergometer deutlich reduziert. Wenig überraschend gaben die Teilnehmer auf einem Fragebogen an, dass ihnen die Masken unangenehm waren.

»Die Ergebnisse unserer Untersuchung bestätigen das subjektive Gefühl vieler Menschen«, kommentierte Seniorautor Professor Dr. Ulrich Laufs in einer Pressemitteilung der Uniklinik. »Übertragen auf die Arbeitswelt stellt sich schon die Frage, ob Menschen, die mit Maske körperlich anstrengende Arbeit leisten, öfter Pausen machen müssten als bisher.« Mit ihrer Arbeit wollten die Forscher jedoch keinesfalls die Maskenpflicht kritisieren oder infrage stellen. Der Mund-Nasen-Schutz sei wertvoll, um die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verlangsamen, »aber wir zahlen halt einen Preis dafür«, so Laufs.

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